1. Ist das Stadtarchiv in Gefahr?

    Förderinitiative will Arbeit des Stadtarchivs unterstützen

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    Lemgo (rto). Seit einiger Zeit hat sich eine Gruppe interessierter Lemgoer Bürger zusammen gefunden, die die Arbeit des Stadtarchivs unterstützen will. Vorbild soll der lose Zusammenschluss der ”Frauen für Lemgo” sein, da nicht daran gedacht ist, einen Verein zu gründen. Jetzt stellte die Initiative sich und ihr Programm der Presse vor. Stadtarchivar Marcel Oeben trug die Ziele der Förderinitiative vor.

    Hartmut Walter, Josef Fischer-Bernhard, Liesel Kochsiek-Jakobfeuerborn und Ursula Quante wollen sich mit ihrem Engagement der Förderung der Kultur und Pflege der Lokal- und Regionalgeschichte im Zusammenhang mit dem Stadtarchiv widmen. Gedacht ist an eine ideelle, aber auch finanzielle Förderung des Stadtarchivs. Dass eine solche Gruppe auch bei der Vermittlung von bedeutenden Dokumenten und Beständen aus Privatbesitz oder von Vereinen vermitteln kann, ist für die vier selbstverständlich.

    Mit einem regelmäßigen Stammtisch, der quartalsweise stattfinden und für alle offen sein soll, wollen die Initiatoren Verständnis und Öffentlichkeit für das Stadtarchiv finden. Ein erster Termin könnte schon im September stattfinden. Im Vordergrund stehen an solchen Terminen Themen zur Lemgoer Stadtgeschichte aber auch Geschichten aus Familien und Vereinen, die von Zeitzeugen erzählt und erfasst werden sollen. Ein solcher Stammtisch kann zukünftig auch für Fragen der Stadtgeschichte genutzt werden. Ebenfalls ist die Erstellung einer eigenen Internetseite für die Förderinitiative geplant.

    Angesprochen auf den Hintergrund zur Gründung einer solchen Initiative erklärte Liesel Kochsiek-Jakobfeuerborn, dass sie nicht nur die Arbeit, sondern das gesamte Stadtarchiv in Gefahr sehe. Es habe vor einiger Zeit politische Bestrebungen gegeben das Archiv aufzugeben und an Detmold anzuschließen. Dies gelte es nicht nur zu verhindern, sondern durch den Aufruf zur Teilnahme an der Initiative mehr und mehr Freiwillige und ehrenamtliche Menschen zu finden, die bereit sind zu helfen oder Geld zu spenden, um dringende Restaurierungsarbeiten leisten zu können. "Wir wollen ein Bewusstsein in der Bevölkerung schaffen und Ansporn sein, das Erhaltenswertes in unserer Stadt bleibt", sagte sie.

    Ihre Mitstreiter unterstützten sie in ihren Äußerungen und wiesen darauf hin, dass Nachlässe aus Privatbesitz oft für das Stadtarchiv interessante Dinge bergen. In Gesprächen mit den Mitgliedern der Förderinitiative ließe sich schnell erkennen was archivarisch wertvoll sei, meinte Josef Fischer-Bernhard. Es gibt viele Möglichkeiten dem Archiv Dinge zu überlassen, auch Leihgaben sind möglich.

    Am 24. Oktober, dem Tag der Bibliotheken, wird das Stadtarchiv erstmals einen Bücherverkauf von Dubletten der Archivbibliothek durchführen. Die Einnahmen sollen der Fördergruppe zufließen.

    Weitere Veranstaltungen sind geplant und werden über die Medien bekannt gegeben.

    Informationen zur Förderinitiative und den Veranstaltungen gibt es über den Stadtarchivar Marcel Oeben, Mail: "M.Oeben@lemgo.de" oder unter Telefon (05261) 213-413.

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