WUNSTORF (tau). Die Telefonzelle in der Kranichstraße hängt nun auch am Haken. Am Donnerstag baute eine Fachfirma den Münzfernsprecher ab. Das alte Gehäuse wird zusammen mit anderen zunächst zu einem Lagerplatz nach Hannover gebracht. Von dort aus geht die Reise weiter nach Brandenburg in die Nähe von Potsdam. Hier hat die Telekom eine riesige Fläche, auf der sie alle ausrangierten gelben und magentafarbenen Telefonhäuschen sammelt. Etwa 3000 Stück sind es schon.
Im Smartphone-Zeitalter verdient der Bonner Telekommunikationskonzern mit seinen öffentlichen Münzfernsprechern offenbar kein Geld mehr. Doch es gibt Möglichkeiten der Weiterverwendung.
Ein Markt für die Häuschen mit Schwungtür scheint sich entwickelt zu haben. Diese werden deshalb repariert und zum Verkauf angeboten. Der Preis liegt laut Aussage eines Telekom-Sprechers zwischen 300 und 400 Euro.
Käufer tauschen unter anderem den Telefonhörer gegen einen Duschkopf aus und verwandeln die ehemalige Sprech- in eine Nasszelle für den heimischen Garten. Andere nutzen die Kabine wiederum als offenen Bücherschrank und bauen Regale ein. Die Ideen sind vielfältig. Was aus der alten Telefonzelle aus der Kranichstraße wird, bleibt abzuwarten. Wer weiß, vielleicht findet sie ja den Weg zurück nach Wunstorf.
Wie von der Verwaltung angekündigt, gibt die Telekom auch die Telefonstele am Schützenplatz auf.
Sie wurde ebenfalls von der Fachfirma am Donnerstag abmontiert. Damit verringert sich die Anzahl öffentlicher Telefonzellen in der Kernstadt auf fünf (Barnestraße/Albrecht-Dürer-Straße, Bahnhofstraße/ZOB, Hindenburgstraße/Bahnhof, Lange Straße/Südstraße und Südstraße 25).
Im Jahr 2001 waren es noch 20 Standorte.
Foto: tau