BAD NENNDORF (jl). Feuer-alarm in der Bad Nenndorfer Berlin-Schule. Ruckzuck verlassen die Grundschüler mit ihren Lehrern die Klassenzimmer und sammeln sich auf dem Hof. Aufregung, als plötzlich die Feuerwehren mit Blaulicht und Martinshorn anrücken. Statt den Brand zu löschen, steigen zwei Feuerwehrleute aus einem Fenster im Obergeschoss in den Korb der Drehleiter und landen binnen weniger Augenblicke wieder sicher auf dem Boden – der Feuerwehr-Projekttag beginnt.
Zwischen insgesamt 14 Einsatzfahrzeugen hat es für die Grundschüler viel zu entdecken gegeben. Vom Einsatzleitwagen und der Drehleiter über den Rettungswagen bis hin zum Tanklöschfahrzeug fuhren die Feuerwehren der Samtgemeinde Nenndorf einiges auf. Mehr als 40 ehrenamtliche Helfer wirkten mit. Die Kinder konnten an mehreren Stationen alle Fahrzeuge genau in Augenschein nehmen, sich im Löschen eines echten Feuers oder im Zielwasserspritzen üben. Praktisch: Der Hochleistungslüfter, der normalweise Rauch aus einem Gebäude befördern soll, diente an diesem Tag als großer Fön. Mithilfe eines Dummys demonstrierten die Feuerwehrkameraden die Nutzung eines Sprungretters. Unter großem Applaus flog die Puppe gleich mehrfach aus dem Korb der Drehleiter auf das große Luftkissen. Den Lehrern spendierte die Feuerwehr Bad Nenndorf eine Besichtigung des Schulgebäudes von oben, aus luftigen Höhen mit der Drehleiter. Sehr gefragt war auch der Rettungswagen, durften sich die Kleinen doch einmal selbst auf der Liege ausstrecken. "Das hat richtig Spaß gemacht", waren sich Elsa (10), Angelina (11) und Nikol (10) einig. "Wir konnten unseren Puls messen und haben ein EKG gemacht", berichtete das Trio strahlend.
Schulkollegin Jana N. gefielen die Wasserübungen am besten. "Ich bin richtig nass geworden", freute sich die Neunjährige noch Minuten später. Namensvetterin Jana M. zeigte sich ganz beeindruckt von der Puppe, die auf das Luftkissen geworfen wurde. "Das war voll heftig, aber interessant zu sehen, dass nichts passiert", so die Zehnjährige. Romeo (10) fand es "cool, ein echtes Feuer löschen zu dürfen und mit Wasser in den Behälter zu spritzen". Und die zehnjährige Dounia resümierte: "Alles war einfach super."
Entstanden sei der Feuerwehr-Projekttag vor vier Jahren, erklärte Brandschutzerzieher Frank Schröder. "Wir wollen einfach beobachten, wie die Evakuierung der Schule bei Feueralarm abläuft." Und dabei fiel auf: Mängel wie etwa eine zu enge Feuerwehrzufahrt, die beim ersten Projekttag in der Grundschule erkannt worden seien, habe die Schule beseitigt.
Zum anderen solle der Tag natürlich auch Werbung für die acht Kinder- und neun Jugendfeuerwehren in der Samtgemeinde machen. Nächstes Jahr wird der Projekttag an der Grundschule Haste wiederholt. Foto: jl/privat