1. Ausdruck purer Lebensfreude

    Gruppen aus aller Welt beim Trachtenfest in Schwalenberg

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    Schwalenberg (lig). Von weit her waren die meisten Teilnehmer des internationalen Trachtenfestes angereist und hatten ein Stückchen ihrer Kultur und ihres Landes mit nach Schwalenberg gebracht. So bot sich den Zuschauern ein buntes Bild verschiedenster Kulturen, Trachten und Melodien.

    Mit dabei waren Gruppen aus Brasilien, China, Griechenland, Indonesien, Island, Italien und Österreich sowie aus Erlangen, Schaumburg und die Schwalenberger Gastgeber. Außerdem war eine Gruppe europäischer junger Leute an zwei Tagen vor Ort, die sich gerade zu einem Treffen in Lippe befanden.

    Los ging das viertägige Festival mit einem sogenannten "Warm-up", bei denen Tänzer und Besucher in fröhlicher Gemeinschaft feiern und tanzen. Die darauffolgenden zwei Tage standen ganz im Zeichen von Umzug und Tanzdarbietungen. So zog sich ein festlicher bunter Umzug durch die Gassen Schwalenbergs zum Dohlenberg hinaus, wo auf einer Bühne die Tanzdarbietungen unter freiem Himmel gezeigt wurden.

    Dabei zeigte sich auch das Wetter von seiner besten Seite.

    Unter der wechselnden Moderation von Tabea Becker-Bertau und Gisela Eikmeier erfuhren die Besucher nicht nur, welche Tanzgruppe auftritt, sondern auch Hintergründe zu den Trachten und Tänzen. So präsentierten die Italiener sizilianische Bauerntänze in traditioneller Trachte. Dabei waren insbesondere die Schuhe der Männer eine Besonderheit, denn sie waren aus Schweinsleder gearbeitet. Eröffnet wurde der Tanzreigen mit einem Bogentanz. Dabei war es faszinierend mit anzusehen, wie die Tänzer und Tänzerinnen um den "Stamm" tanzten und dabei verschiedenste Muster mit den Bändern flochten.

    Aus dem Raum Schaumburg präsentierte eine kleine aber feine Truppe die Apelerner Tracht. "Das besondere an ihr sind die Hauben der Frauen, denn zu damaliger Zeit trugen die Frauen den Dutt vorne", ließ die Moderatorin wissen. So sei die Tracht auch 2012 Tracht des Jahres geworden.

    Die Isländer brachten tänzerische Choreographien aus Witz und Charme auf die Bühne. So drehten sich die Tanzauftritte um verliebte Herren und Damen sie sich ein bisschen zieren. Das ganze wurde von den Akteuren auch durch Gestiken und Mimiken noch ergänzt. Die Gäste aus Odisheim (bei Cuxhaven) brachten eigene Choreographien auf die Bühne. Das Besondere ihrer Tracht trugen sie an den Füßen – nämlich schwarze Holzschuhe mit Fellbesatz.

    Eine Augenweide waren zudem die Gäste aus dem fernen Osten – aus China. Sie boten nicht nur ein farbenprächtiges Bild, sondern zeigten auch beeindruckende, zum Teil sehr temperamentvolle, Auftritte, die von Perfektion geprägt waren. Die Gäste bekamen mit den Auftritten der Gruppen – auch aus Griechenland, Österreich, Erlangen, Indonesien und Brasilien einen kulturellen Querschnitt der Länder. Abgeschlossen wurde das Fest am Montagabend mit einem Abend ausschließlich der internationalen Gruppen.

    Damit lagen aufregende Tage hinter der Trachtengilde, die die Vorsitzende aber nicht als "stressig" bezeichnen möchte, da das Wochenende von vielen schönen zwischenmenschlichen Erlebnissen geprägt war und es eine tolle Atmosphäre war. Da sei ein bisschen Müdigkeit Nebensache, meinte sie. Unterwegs abhanden gekommene Koffer zweier Teilnehmer seien zwar aufregend aber bildeten in dem großen und ganzen Schönen nur eine kleine Anekdote.

    Alle Koffer sind übrigens wieder ans Ziel gekommen.

    Zwar lockte es in diesem Jahr weniger Besucher zum Trachtenfest "aber die Besucher, die da waren, waren enthusiastisch und gingen fröhlich mit", meinte die Vorsitzende Hella Wolf de Schwalbe. "Wir hatten sehr unterschiedliches Gruppen mit verschiedensten Tänzen, die sich gegenseitig sehr ergänzt haben", ist sie sich sicher. Dass es in diesem Jahr am Samstag und Sonntag weniger Besucher als gewohnt nach Schwalenberg gelockt hatte, führt sie vor allem auf die vielen Veranstaltungen zurück, die gleichzeitig in der Region stattfanden. Zur Freude der Gilde waren es am Montagabend dann aber mehr Besucher im Vergleich zum vergangenen Trachtenfest.

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