Detmold-Diestelbruch (lp). Gelächter war vom Diestelbrucher Dörenwald-Sportplatz zu hören und immer wieder Rufe – mal jauchzend, mal frustriert. Zum inzwischen neunten Mal fanden hier am Wochenende die lippischen Boule-Meisterschaften statt, und das Interesse an dem Turnier scheint ungebrochen: 24 Teams traten in diesem Jahr an, um zu ermitteln, wer die Besten in Lippe sind. Ausrichter der Meisterschaften ist der Verein "Unser Diestelbruch e.V.", unter dessen Regie auch der genutzte Sportplatz steht. "Als wir vor insgesamt 10 Jahren das erste Boule-Turnier veranstalteten, haben die Leute uns förmlich überrannt. Deshalb haben wir im Jahr danach die lippischen Boulmeisterschaften ins Leben gerufen. Wir haben hier Teams, die von Anfang an regelmäßig kommen und die Zahl der teilnehmenden Teams ist nach wie vor enorm", stellte Wolfgang Richter von "Unser Diestelbruch" zufrieden fest. Und tatsächlich herrschte auf dem Sportplatz, vor den Getränketheken und Essensbuden buntes Treiben. Der Spaß stehe bei dem Turnier im Vordergrund, betonte Richter. "Wir spielen hier ohne ein Preisgeld, es geht vor allem darum, das Hobby gemeinsam mit anderen auszuleben. Deshalb haben wir hier auch immer eine sehr gute Stimmung, die Leute sind nicht so verbissen, wie bei anderen Meisterschaften", stellte er fest. Und wirklich: Ganz egal, ob ein Team nun am verlieren oder gewinnen war, man sah ein Lächeln in jedem Gesicht. Auch das Wetter spielte optimal mit, ein wenig bewölkt zwar, aber trocken und nicht allzu heiß – genau richtig also für eine Sportart, die an der freien Luft betrieben wird. Der Ablauf des Turniers war ganz klassisch: In Gruppen von vier Teams wurde das jeweils beste ermittelt, danach ging es in die Finalrunden mit K.O.-System. Auf den Sieger wartete ein imposanter Wanderpokal – so manch einer blieb im Laufe des nachmittags vor dem Pokal stehen, mit Hoffnung in den Augen. Mitnehmen durfte den Pokal am Ende das Team "Die Detmolder" mit Loreen Bittner, Peter König und Prabu Nandakumar. Gleichzeitig wurde auch der Diestelbrucher Dorfmeister ermittelt. In die Wertung kam jedes Team mit Diestelbrucher Beteiligung, in diesem Jahr waren das neun Mannschaften. Die Gruppe, die in dem Turnier am besten abgeschnitten hatte, durfte sich dann "Dorfmeister" nennen. In diesem Jahr konnten sich Andreas Thiele, Jan Schmidt und Martin Lindner von "Jans Restetruppe" gegen ihre Konkurrenten durchsetzen. Obwohl das Turnier den lippischen Boule-Meister ermittelt und die meisten Teams auch aus dem Kreis kommen, tummelten sich hier auch immer mal wieder "Exoten": "Im ersten Jahr hatten wir ein Team aus Bielefeld dabei. Es sind auch schonmal Mannschaften aus Hameln oder dem Kreis Minden-Lübbecke angereist", staunte Richter und freute sich über die große Resonanz.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber: Ab 2016 soll der Sportplatz Kunstrasen bekommen, viele Boule-Teams, die regelmäßig und professionell spielen, sind darüber alles andere als erfreut. Selbst auf Schotter lasse sich besser spielen. "Wir arbeiten aber schon an einer Lösung für dieses Problem", versprach Richter.