1. Genug Stroh für den nächsten Osterräderlauf

    Spontane Mähaktion der Dechen im Ollenlüderfeld

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    Lügde (afk). Während andere sich wegen der hochsommerlichen Temperaturen und der Schwüle eher ein schattiges, luftiges Plätzchen suchten, machte die Aktivengruppe des Dechenvereins Lügde sogar an einem Sonntagnachmittag mobil: Der für den Osterräderlauf heiß begehrte Langhalmroggen war nämlich erntereif. Im Ollenlüderfeld zwischen Lügde und Bad Pyrmont war es auf dem Acker von Landwirt Franz-Josef Schlieker soweit herangereift, dass die Experten kurzfristig zum Mähen drängten. "Der Trockenheitsgrad lag bei 14 – besser geht es kaum", so Dechen-Pressesprecher Dieter Stumpe. "Normalerweise ernten wir auch bei 15 bis 17."

    Und so wurde flugs das wohlgehütete Schätzchen, der Mähbinder, den man inzwischen auch getrost historisch nennen kann, aktiviert. Fast die komplette Aktivengruppe war dann dabei, als das Getreide abgemäht wurde und half mit. Rund 450 Garben stellte man zusammen und brachte sie entgegen sonstigen Gepflogenheiten auch sofort in die Dechenscheune. Alle packten dabei mit an und die "Ernte" war dann auch unabhängig von der weiteren Entwicklung der Witterung trocken und sicher eingebracht. Stumpe zeigte sich hoch zufrieden: "Die Menge reicht locker für einen Osterräderlauf aus. Da sind wir auf jeden Fall auf der sicheren Seite." Voraussichtlich am 6. September wird dann gedroschen. Den Dechen geht es dabei weniger um das Korn sondern eben vielmehr um das Stroh, das in jedem Jahr speziell von einem Lügder Landwirt angebaut werden muss, denn die gängigen Getreidesorten wachsen heute aus Gründen der Wirtschaftlichkeit beim Abernten durch Mähdrescher auf viel kürzeren Halmen. "Die aber sind für das Stopfen unserer Osterräder völlig ungeeignet, weil sie während des Laufes nicht so viel Halt finden und schneller aus dem brennenden Osterrad herausfallen", erklärt der Pressesprecher. "Als Dankeschön für die Bereitstellung seiner Ackerfläche erhält der Landwirt dann das Korn."

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