1. Erster Weltkrieg in privaten Fotos

    Kabinettausstellung im Freilichtmuseum Detmold

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    Detmold. Welche "privaten" Momente kann es in einem Krieg geben? Welches Bild möchte man als Soldat seinen Angehörigen nach Hause schicken? Was geschieht mit den Fotografien? Unter dem Titel "Der Erste Weltkrieg in privaten Fotografien" beschäftigt sich das Freilichtmuseum Detmold in einer Kabinettausstellung mit diesen Fragen und beteiligt sich so am bundesweiten Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

    "Wir möchten unseren Besuchern vermitteln, welche Anlässe es für private Kriegsfotografie gab und welche Bedeutung diese Bilder für die Angehörigen hatten. Denn die Fotos geben nicht nur Auskunft darüber, wie die Menschen in Westfalen mit dem Ersten Weltkrieg umgegangen sind, sie zeigen auch, wie die Fotografie immer weiter professionalisiert wurde", erklärt Katharina Schlimmgen, Sammlungsleiterin im Freilichtmuseum. Fotografien gaben den Frontereignissen ein Gesicht und hielten die Verbindung zu Angehörigen und Freunden lebendig.

    Dadurch entwickelte sich eine neue Art der Fotografie. In den Ateliers zu Hause wurden Abschiedsfotos erstellt. Neben den vom Militär offiziell eingesetzten Feldfotografen reisten viele Bildreporter auf eigene Faust in Kriegsgebiete. Auch Gruppenfotos während des Einsatzes sollten an die Soldaten erinnern. An Weihnachten wurden häufig Aufnahmen unter dem geschmückten Baum als Postkarten an die Angehörigen geschickt. Die Fotografie erlebte durch den Krieg einen Aufschwung.

    "Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie die Angehörigen mit den Fotos umgegangen sind", erklärt Ausstellungskuratorin Nadja Bartsch. So gibt es in der Sammlung des Freilichtmuseums einige Beispiele aus der Erinnerungskultur. Besondere Fotoalben, sogenannte "Kriegsalben", gibt es ebenso zu sehen wie mit Kriegsattributen verzierte Rahmen, Totenzettel oder das Gedenken an Kriegstote im Wohnzimmer.

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