1. Sommerlaune am Arbeitsmarkt

    Zahl der Arbeitslosen auf 13.840 Personen gestiegen

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    Kreis Lippe. Die Arbeitslosenzahlen sind im vergangenen Monat im Kreis Lippe leicht angestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,8 Prozent und damit um 0,3 Prozent über dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Für die Experten der Arbeitsagentur ist dies keine außergewöhnliche, eher sogar eine erwartete Entwicklung. "Im Ferienmonat Juli zeigt sich eine unspektakuläre Entwicklung auf dem Arbeits-markt, der – wie zu erwarten – von einem temporären Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist", so Heinz Thiele, Leiter der Detmolder Arbeitsagentur. "Durch den Schulschluss Anfang Juli und den Beginn der Ausbildungszeiten ab August beziehungsweise September steigt die Jugendarbeitslosigkeit saisonbedingt vorübergehend. Betriebe verzichten in den Urlaubswochen in der Regel auf Neueinstellungen, so dass erst nach der Ferienzeit neue Einstellungschancen entstehen. Gleichwohl ist die Arbeitskräftenachfrage auf hohem Niveau – insbesondere im Be-reich der Fachkräfte -, weshalb deutliche Entlastungswirkungen in den kommenden Wochen zu erwarten sind", so Thiele zusammenfassend.

    Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Detmold setzt derzeit alles daran, freie Ausbildungsstellen zeitnah zu besetzen, und hat dabei auch Bewerber im Blick, die nach Qualifizierungsmaßnahmen der Agentur neue Perspektiven im Berufsleben suchen. Dies sind zum Beispiel junge Frauen und Männer, die als sogenannte Spätstarter in einem Alter zwischen 25 und 35 Jahren eine Erstausbildung absolviert haben, oder auch Wiedereinsteiger nach der Familienphase. Förderungen der Detmolder Arbeitsagentur zielen derzeit verstärkt auf Arbeitsuchende, die in Mangelberufen weitergebildet werden wollen, um auch zukünftig die Bedarfe am Arbeitsmarkt zu decken, unter anderem im Bereich Lagerlogistik, Spedition, Busfahrer und in ausgewählten kaufmännischen Berufen – wie im Büromanagement.

    Im Rechtskreis SGB III (Versicherungsbereich) lag der Bestand an Arbeitslosen im Juli bei 4.100 Männern und Frauen. Das sind 414 Personen mehr als im Vormonat und 168 Frauen und Männer mehr als im Vorjahr. Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gab es im Juli 9.740 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 37 Personen gegenüber Juni. Die anteilige SGB III-Arbeitslosigkeit lag im Juli 2014 bei 2,3 Prozent. Die anteilige SGB II-Arbeitslosigkeit betrug 5,5 Prozent.

    In den einzelnen Dienststellen des Agenturbezirkes Detmold stellen sich die Arbeitslosenquoten aufsteigend sortiert folgendermaßen dar: Geschäftsstelle Lemgo (6,2 Prozent), Geschäftsstelle Blomberg (7,0 Prozent), Geschäftsstelle Bad Salzuf-len (7,9 Prozent), Hauptagentur Detmold (8,6 Prozent). Vergleichsweise günstig entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in Lemgo, wo der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat um zwei Prozent sank. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Bad Salzuflen, das eine Zunahme von fünf Prozent verzeichnete.

    Ende Juli suchten in Lippe noch 756 Bewerber eine Ausbildungsstelle. 390 Lehr-stellen sind aktuell noch zu besetzen. Rein rechnerisch kommen zwei Bewerber auf eine Ausbildungsstelle, so dass in Lippe eine deutliche Schere zwischen Nachfrage und Angebot auf dem Lehrstellenmarkt besteht. Agenturleiter Thiele betont, dass die Ausbildungsleistung damit schlechter ist, als im Vorjahr (Rückgang gemeldeter Ausbildungsstellen um 96 bzw. 4,8 Prozent). "Die Branchen schwanken stark, doch gerade im Handwerk und im kaufmännischen Bereich gibt es bis zu zehn Prozent weniger Ausbildungsvolumen." Thiele bleibt bei seinem eindringlichen Arbeitgeber-Appell: "Jeder Jugendliche verdient eine Chance auf einen geeigneten Ausbildungsplatz. Wer ausbilden kann, möge dies in der Region bitte tun."

    Im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold waren im Juli 1.251 Arbeitsstellen gemel-det. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 250 Stellen mehr. Arbeitgeber mel-deten im Juli 578 neue Arbeitsstellen, das waren 17 mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind 3.633 Stellen eingegangen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist dies ein Zuwachs von 235 oder sieben Prozent. Im Juli wurden 554 Arbeitsstel-len abgemeldet. Freie Arbeits- und Ausbildungsstellen zur Vermittlung nimmt der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur umgehend auf: (gebührenfreie Service-Hotline: 0800 4 5555 20).

    Ostwestfalenweit waren im Juli 2014 insgesamt 73.363 Menschen arbeitslos gemeldet – 2.424 oder 3,4 Prozent mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe um 2037 oder 2,9 Prozent.

    Die Arbeitslosenquote in OWL stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent-punkte auf 6,9 Prozent. Im Juli letzten Jahres waren es 6,7 Prozent.

    In allen vier OWL-Arbeitsagenturen nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zu. Die stärkste Zunahme weist Paderborn mit 4,6 Prozent auf. In der Agentur für Arbeit Herford war eine Zunahme von 3,7 Prozent zu beobachten. Die Arbeitsagentur Detmold folgt mit einer Zunahme um 3,4 Prozent und in Bielefeld stieg die Arbeitslosigkeit um 2,6 Prozent.

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