1. Inklusion an der Grundschule Auetal beginnt

    Das erste körperbehinderte Kind wird eingeschult / Bereits alle erforderlichen Baumaßnahmen umgesetzt

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    REHREN (us). Die Einschulung ist für alle ABC-Schützen ein besonderes Erlebnis, aber ein köperbehindertes Mädchen aus Lauenau fiebert diesem Tag noch mehr entgegen. Sie wird nach den Sommerferien als erstes Kind mit Handicap die Grundschule Auetal besuchen. "Das Mädchen hat bis vor Kurzem in Rolfshagen gelebt und ist dann mit ihrer Mutter nach Lauenau gezogen. Da ihre Großeltern im Auetal wohnen, hat die alleinerziehende Mutter einen Antrag gestellt, dass das Kind bei uns in Rehren zur Schule gehen kann. Diesem Antrag wurde stattgegeben", erklärte Schulleiter Carl Gundlach gegenüber dieser Zeitung.

    Damit wird das erste Kind mit Behinderung an der Grundschule Auetal eingeschult. "Als hätte man es gewusst. Wir sind gut vorbereitet", so Gundlach. In Niedersachsen ist die inklusive Schule verbindlich zum Schuljahresbeginn 2013/204 eingeführt worden. Das hatte der Niedersächsische Landtag 2012 mit breiter Mehrheit beschlossen. Die inklusive Schule ermöglicht den Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang zu den niedersächsischen Schulen.

    Hier hat die Grundschule Auetal, mit Unterstützung des Schulträgers, der Gemeinde Auetal, gut vorgearbeitet. "Wir haben bereits im vorletzten Jahr alle erforderlichen Baumaßnahmen umgesetzt und unter anderem einen barrierefreien Zugang im Eingangsbereich zu den Räumen im Erdgeschoss geschaffen.

    Auch verfügen wir seitdem über ein behindertengerechtes WC, im dem auch noch genügend Platz, zum Beispiel für einen Wickeltisch ist", so Gundlach.

    Alle weiteren wichtigen Räumlichkeiten liegen inzwischen ebenfalls im Erdgeschoss – das Hausmeisterbüro, der PC-Raum, die Küche, die Mensa, der Förderraum und ein Großteil der Klassenräume. "Über einen kleinen Umweg gelangen Kinder im Rollstuhl auch zur Ganztagshalle und zu den Spielplätzen hinter der Schule", erklärte Gundlach.

    Viel sei daher nicht mehr zu erledigen. Eine kleine Rampe müsse noch her, ein verstellbarer Tisch, ein Stuhl und eine Liege. "Ich habe die Unterlagen an die Gemeinde Auetal weitergeleitet und gehe davon aus, dass rechtzeitig zum Schuljahresbeginn alles fertig ist", sagte der Schulleiter.

    Begleitet wird das Mädchen von einer Betreuungskraft, die immer bei ihr ist. Die Erfahrungen aus anderen Schulen und Einrichtungen, wie Kindergärten, haben gezeigt, dass Kinder viel unbelasteter mit Kindern mit Behinderungen umgehen, als sich Erwachsene dies vorstellen. Die eingeschränkten Kinder werden schnell in die Gemeinschaft aufgenommen und meistens sogar von den Klassenkameraden unterstützt.

    "Von der Inklusion profitieren nicht nur die Kinder mit Behinderungen, sondern alle, denn für die Klassenkamerden des Mädchens wird ihre Einschränkung nichts Außergewöhnliches mehr sein", so Gundlach.

    Aber nicht nur mit Umbaumaßnahmen und der Anschaffung von Mobiliar hat sich die Schule vorbereitet. "Damit alles reibungslos klappt, haben wir Kontakt zur Werner Dicke Schule, einer Förderschule für Kinder mit Köperbehinderungen in Hannover aufgenommen und um Beratung gebeten. Eine Kollegin hat uns besucht und einen Maßnahmenplan mit uns aufgestellt", erklärte Gundlach, der gespannt auf die neuen Erfahrungen ist.Foto: us

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