1. Geisterfahrt endet tödlich

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    LUTHE (gi). Am Donnerstag um 16.28 Uhr wurden die Feuerwehren Kolenfeld und Wunstorf zu einem schweren Verkehrsunfall auf die BAB 2 alarmiert. Zwischen den Anschlussstellen Kolenfeld und Luthe in Fahrtrichtung Hannover kam es aufgrund eines Geisterfahrers (77 Jahre) zu einem Frontalzusammenstoß zwischen einem älteren Opel Vectra und einem BMW.

    Der Geisterfahrer ist nach Polizeiangaben an der Anschlussstelle Luthe aufgefahren und wendete, bevor er circa 300 Meter später mit einem entgegenkommenden BMW frontal zusammen stieß. Der Opel ist nach Zeugenangaben durch die Luft geflogen und kam nach mehr als 100 Meter weiter zum Stehen. Der Motorraum fing Feuer, konnte aber noch vor übergreifen auf den Fahrzeuginnenraum von Passanten mit einem Feuerlöscher gelöscht werden. Der Geisterfahrer war auf der Stelle tot. Die größte Aufmerksamkeit galt deshalb dem beteiligten BMW, da hier der Fahrer schwer verletzt eingeklemmt war. Der Beifahrer konnte ohne Hilfe der Feuerwehr vom Rettungsdienst befreit werden und wurde mit mittelschweren Verletzungen nach Hannover in ein Krankenhaus gebracht. Der Fahrer wurde mit schwerem hydraulischen Rettungsgerät aufwendig befreit und mit einem Rettungshubschrauber in die MHH geflogen. Das herumschleudernde Auto traf frontal ein weiteres Fahrzeug. Die Insassin verletzte sich leicht. Die Bergung des verstorbenen Geisterfahrers gestaltete sich sehr schwierig. Das Fahrzeug war stark deformiert und musste aufwändig geöffnet werden, um den Leichnam zu bergen. Eine Notfallseelsorgerin betreute sowohl Zeugen des Unfalles als auch die Feuerwehr. Die mehr als 35 Grad machten nicht nur den Rettungskräften schwer zu schaffen. Auch Verkehrsteilnehmer, die mehrere Stunden im Stau standen, benötigten Wasser. Bemerkenswert gut hat das Bilden der Rettungsgasse funktioniert. Auf der anderen Fahrbahn bildete sich bis Hannover-Bothfeld eine 15 Kilometer lange Karawane, die nur stockend aufgrund von langsam fahrenden, schaulustigen Autofahrern vorwärts kamen. Im Einsatz waren die Feuerwehren Kolenfeld und Wunstorf mit sieben Fahrzeugen und rund 50 Einsatzkräften. Neben einigen Polizeifahrzeugen waren ein Rettungshubschrauber, ein Notarzteinsatzfahrzeug und drei Rettungswagen vor Ort. Die Aufräumarbeiten zogen sich bei dem großen Trümmerfeld noch bis spät in den Abend hinein, die BAB war voll gesperrt.

    Foto: privat

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