1. Witzlinge zertanzen Schuhe

    Kichern, Lachen und Applaus für junge Theatergruppe

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    Kichern, Lachen und Szenenapplaus aus dem Publikum haben die Aufführung immer wieder begleitet. Wenn etwa der sprechende Spiegel darüber lamentiert, dass Schneewittchen doch tausendmal schöner als die Prinzessinnen und deren pechschwarzes Haar außerdem ungefärbt und ohne Spliss sei. So war die Aufführung also nicht nur an dem Grimmschen Märchen von den täglich aufs Neue zertanzten Schuhen etlicher Prinzessinnen orientiert, sondern nahm durchaus auch andere märchenhafte Elemente auf. Dass das dann nicht in einem romantischen altertümlichen Reigen endete, sondern durchaus dem Zeitgeist entsprach, zeigten die Witzlinge lebhaft, mit witzigen Sprüchen und mit einigem Talent. Allein die Darstellung der unterschiedlichen Charaktere der tanzenden Prinzessinnen war schon sehenswert – von der kessen Dummen, die sich geehrt fühlt, wenn sie als Pavian bezeichnet wird, über die Romantikerin, die mit Hingabe Klassiker zitiert, bis zur blitzgescheiten Besserwisserin, die sich Einstein als ihren Traumprinzen wünscht. Ihnen allen ist gemein, dass sie den sprechenden Spiegel gerne zu Rate ziehen, deshalb aber noch lange nicht dessen weisen Worten folgen. Die einzige Ausnahme in diesem selbstverliebten Haufen bildet die burschikose Prinzessin – der aber wiederum als einziger die Freude zukommt, zum Happy End ihren Traumprinzen zu bekommen.

    Die Mühe der Witzlinge hat sich gelohnt, der Applaus bei allen drei Aufführungen, die sie im Bad Rehburger Dorfgemeinschaftshaus geplant hatten, war groß – nur schade, dass die Witzlinge ‚Die zertanzten Schuhe’ nicht noch häufiger auf die Bühne bringen.

    Foto: jan

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