1. "Was hier geleistet wird beeindruckt"

    Kirchenvertreter aus Honduras besuchen die Lebenshilfe Werkstatt

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    SEELZE (tau). Eine Kirchendelegation aus Honduras hat die Lebenshilfe Seelze besucht. Die vierköpfige Gruppe war bei der Lohnder Gemeinde Zum Barmherzigen Samariter zu Gast. Seit 25 Jahren wird die Partnerschaft mit dem ehemaligen Kirchenkreis Garbsen/Seelze gepflegt.

    Pastor José Martin Gomez, Suyapa Ordonez, Enrique Avila und Gloria Rodriguez gehören zur evangelisch-lutherischen Kirche in Honduras. "Menschen mit Behinderung werden bei uns weitgehend ausgegrenzt", berichtete Ordonez, das gelte insbesondere für die Arbeitswelt. Die Behinderten blieben meist in ihren Familien. Es gebe zwar Rehabilitationszentren, einige Blindenschulen und vereinzelt Schulen für Kinder mit Lernbehinderung, aber auf dem Arbeitsmarkt hätten Erwachsene mit Behinderung keine Chance. "Die Arbeitslosigkeit ist so hoch, da fallen die Schwachen hinten runter." Vergleichbare Einrichtungen wie die Lebenshilfe gebe es in dem kleinen zentralamerikanischen Land nicht. Staatliche Programme zur Förderung von Behinderten steckten noch in den Kinderschuhen, wenn überhaupt welche anliefen.

    "In Deutschland haben Menschen mit Behinderung ein Recht auf Arbeit und Beschäftigung – und zwar staatlich gefördert", erklärte Werkstattleiter Jens Künzler auf dem Rundgang durch die Werkstatt. "In Seelze arbeiten knapp 700 Menschen mit und ohne Behinderung." Bundesweit gibt es rund 700 Lebenshilfe Werkstätten mit mehr als 280.000 Beschäftigten. Die Mitarbeiter mit Behinderung zeigten ihren Gästen, dass die Lebenshilfe Seelze ein modernes Dienstleistungsunternehmen ist. In der Wäscherei demonstrierten Monika Famula und Katja Bittner, wie sie Tischwäsche für Betriebsküchen, Restaurants und Privathaushalte pflegen. Oscar Padilla-Fiallus hielt einen Vortrag über seinen Arbeitsplatz in der Schlosserei, die Maschinenausstattung, Industrieaufträge und die verschiedenen Stähle.

    "Was hier geleistet wird, ist hervorragend und absolut beeindruckend", lobte Gomez. In Honduras fehle die Unterstützung von staatlicher Seite. "Wir als Kirche wollen natürlich helfen, aber dafür sind wir auf Ehrenamtliche und Spenden angewiesen." Die anschauliche Erklärung von Ella Rusinowicz zur Anfertigung von Lätzchen aller Größen und ihre liebenswerte Art berührte die Gäste so sehr, dass sie spontan ein Lied anstimmten – als Dankeschön an die Mitarbeiter der Lebenshilfe Werkstatt. Foto: tau

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