1. Mystische Klänge

    Chormitglieder schufen eine einmalige Atmosphäre

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    Bad Salzuflen (nr). Stimmgewaltig und dabei präzise homogen haben die sieben Mitglieder des Chors "Gregorianika" die Liebfrauenkirche am Freitag in die Zeit des Mittelalters versetzt. Dabei erklangen neben den wunderschönen einstimmigen Chorälen auch mehrstimmige Eigenkompositionen, die den heutigen Zeitgeist treffen, ohne die Mystik der Vergangenheit vergessen zu lassen.

    Ruhig, friedlich, erhaben, fromm – Attribute, die die liturgischen Gesänge beschreiben mögen, jedoch nicht die wirklich wunderschönen Stimmen der Sänger. Vier Tenöre, zwei Baritone und ein Bassist vereinten ihre Stimmen zu einem großartigen Klangkörper, der die Kirche bis in den letzten Winkel erfüllte.

    Die klaren Stimmen waren absolut perfekt aufeinander abgestimmt. Die "Ein-Melodik" der liturgischen Gesänge dabei ebenso tragend, wie auch die mehrstimmigen, teilweise selbst komponierten Stücke. Letztere brachten mehr Lebendigkeit und Lebensfreude in das Konzert und ließen die großartigen Stimmen auch solistisch heraustreten. Da erwies es sich zusätzlich als besonderes Juwel, die Querflöte als begleitendes Instrument einzusetzen. Ihr heller, weicher Klang harmonisierte ganz wunderbar mit den sanften, aber dennoch kraftvollen Stimmen und verlieh den feierlichen Chorälen einen ganz eigenen Glanz.

    Im Jahr 2002 trafen sich die sieben Sänger am Konservatorium von Lwiw in der Ukraine und begannen, sich dem gregorianischen Chorgesang zu widmen, der häufig als "Wiege der Abendländischen Musik" bezeichnet wird. Als gegen Ende des Mittelalters die "Ein-Melodik" der Mehrstimmigkeit wich, traten die liturgischen Gesänge mehr und mehr in den Hintergrund. Erst 800 Jahre später begann man sich auf diese alte Musik zurück zu besinnen.

    "Gregorianika" schaffen, neben den eigentlichen gregorianischen Chorälen, mit ihren mehrstimmigen Eigenkompositionen eine Verbindung zwischen der Mystik des Mittelalters und dem Geist der Neuzeit und begeisterten damit auch ihr Publikum in der Liebfrauenkirche.

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