Oerlinghausen/Leopoldshöhe (kd). Juli und August gelten gemeinhin als die besten Flugmonate für Tagfalter. Nach dem milden Winter hat der Nabu Lippe ausgesprochen günstige Bedingungen für viele Schmetterlinge erwartet. Vor allem die gewordenen Arten könnten wieder vermehrt zu beobachten sein.
Überwinternde Arten wie der Kleine Fuchs oder das Tagpfauenauge oder auch der C-Falter hatten offensichtlich wenig Verluste und trauten sich schon im Spätwinter ins Freie, ebenso die Zitronenfalter. Obwohl die Flugvoraussetzungen mittlerweile gut sind (Phasen mit häufigem Sonnenschein, warme Temperaturen), gibt es dennoch recht wenig Flugaktivitäten von verbreitet fliegenden Arten abgesehen. "Die Tendenz, dass insgesamt immer weniger Tagfalter vorkommen, scheint sich zu bestätigen", erklärte Hans Dudler, Insektenkundler des Nabu Lippe und Buchautor.
Aus den Niederlanden kam nun die Nachricht, dass seit einigen Tagen an 20 verschiedenen Orten der Östliche Große Fuchs, auch Großer Feuerfuchs genannt (Nymphalis xanthomelas), beobachtet wurde. Die eigentlich östlich verbreitete Art hat sich in den letzten Jahren bereits über Russland auch in Schweden und Finnland ausgebreitet. Es gibt also keinen Grund, warum die Art aktuell nicht auch in Norddeutschland anzutreffen sein sollte.
Die Art kann leicht mit dem Kleinen Fuchs (Aglaisurticae)und dem als Falter überwinternden Großen Fuchs(Nymphalis polychloros) verwechselt werden. Der Kleine Fuchs unterscheidet sich von den beiden Großen Füchsen an der dunkel gefärbten Flügelbasis auf der Flügeloberseite und hat zudem auch an den Vorderflügel-Oberseiten blaue halbmondartige Flecken. Vom Großen Fuchs ist der Östliche (Feuer) Fuchs am besten an den gelblich-lederfarbenen Beinen zu unterscheiden (Beine des heimischen Großen Fuchses sind dunkel). Wer in den nächsten Tagen Kleine oder Große Füchse sieht, sollte bitte genau hinschauen und, wenn möglich, versuchen, ein aussagekräftiges Foto machen. Meldungen, Fundhinweise und Fotos senden an "info@nabu-leo.de" per E-Mail.