Extertal (nl). Seit die Arbeiten in der Nordstraße in Bösingfeld begonnen haben, sind die Parkplätze dort und auch in der Mittelstraße rar geworden. Eine Situation, um die sich die Anwohner, Bürger und Geschäftsleute Sorgen machen. Denn eins ist auch klar: Sehr viel mehr Platz wird es nach den Umbauarbeiten nicht geben. In der jüngsten Ratssitzung haben sie noch einmal auf die Parkplatzsituation im Ortskern und deren Folgen hingewiesen, ihre Sorgen zum Ausdruck gebracht.
Im gut besuchten Bürgersaal des neuen Rathauses nutzten Anwohner und Gewerbetreibende aus Extertal die Möglichkeit, dem Bürgermeister Hans Hoppenberg einen Offenen Brief zu übergeben, den mehr als 60 Bürger und auch mehr als 50 Firmen unterschrieben haben. "Als Anwohner sehen wir durch diese neue Situation unsere Lebensqualität gemindert und als Gewerbetreibende sehen wir unsere Wirtschaftlichkeit in Gefahr. Und als Vermieter von Wohnungen und Geweberaum haben wir die Befürchtung, dass wir kaum Chancen haben, Mieter zu finden, wenn wir nicht mehr Parkplätze anbieten können", stand in dem Brief, den Uwe Krüger an den Bürgermeister überreichte.
Und weiter stand in dem Brief: "Der Umbau der Nordstraße wird nach Fertigstellung gemäß der Planung nur noch 33 Stellplätze für Kraftfahrzeuge bereitstellen. Vor der Baumaßnahme standen rund 50 bis 75 Fahrzeuge in der Nordstraße. Die Parkplatzsituation in der Mittelstraße ist ebenfalls schlecht. Bisher hat die Nordstraße einiges aus der Mittelstraße aufgenommen. Dieses wird aber wohl nach dem Umbau nicht mehr möglich sein."
Für die Anwohner und Geschäftsleute ist es nicht "nachvollziehbar, wie diese Planung der Nordstraße genehmigt werden konnte. Baurechtlich werden 1,5 Stellplätze pro Wohnung gerechnet. Das Gewerbe und dessen Mitarbeiter brauchen ebenfalls Parkplätze. Wo parkt der Besucher oder Kunde?", stellen sie sich die Frage. Ihre klare Aussage: 33 Parkplätze sind dafür nicht annähernd genug.
"Wir sehen dringenden Handlungsbedarf trotz abgeschlossener Planung", sagte Uwe Krüger – und sah sich einem von der Aktion überraschten Bürgermeister Hans Hoppenberg gegenüber. "Diese nicht angekündigte Initiative irritiert mich schon. Denn es gab vier große Bürgerversammlungen zum Ausbau der Nordstraße, in denen die Pläne vorgestellt und die Meinungen der Bürger eingeholt wurden", so Hoppenberg. Er machte auch deutlich, dass es aufgrund der fortschreitenden Bauarbeiten nicht mehr möglich sei, größere Änderungen vorzunehmen. "Wir haben die Maßnahme mit einer breiten Mehrheit der Bürger beschlossen."
Allerdings erklärte der Bürgermeister auch, dass die Anwohner und Geschäftsleute mit ihren Sorgen nicht allein seien. "Sie rennen damit bei der Politik und Verwaltung offene Türen ein. Wir teilen Ihre Sorgen", so Hoppenberg.
Die Unterzeichner des Offenen Briefes bieten auch einen Lösungsvorschlag an: "Kurzfristig nach dem Pflastern der Nordstraße sind mehr Parkplätze zu bekommen durch Schrägaufstellung und dementsprechend die Nagelung/Kennzeichnung und auch zweireihiges Parken auf dem Rathausplatz wie im Bebauungsplan vorgesehen." Ihrer Meinung nach sollte auch langfristig über den Ankauf von Grundstücken nachgedacht werden, um weiteren Parkraum zur Verfügung zu stellen.
Die Idee mit dem Parken auf dem Rathausplatz sieht Hoppenberg als unrealistisch an, denn man müsse auch an die Fußgänger denken. Doch der Bürgermeister möchte sich mit den Unterzeichnern treffen, um mit ihnen zu diskutieren. Voraussichtlich soll dieses Treffen in der letzten Ferienwoche im August stattfinden.