Kreis Lippe. Im Mai hat sich eine Gruppe von neun Frauen und zwei Männern aus Lippe im Alter von 48 bis 83 Jahren auf den Weg zur Insel Juist gemacht. Die Anreise erfolgte mit Bus und Schiff.
Die Teilnehmer verbindet die Trauer um einen geliebten Menschen, die vielfältigen Erfahrungen, die damit verbunden sind und die Hoffnung, dass durch die Reise die Trauer etwas leichter zu ertragen ist. Der Ambulante Hospiz- und Palliativ- Beratungsdienst Lippe hat diese Reise unter der Leitung von Ute Kiel als Koordinatorin und Trauerbeauftragte in Kooperation mit der Lippischen Landeskirche durchgeführt. Den persönlichen Trauerprozess in einem geschützten Rahmen positiv zu unterstützen, das Kennenlernen von Gleichgesinnten, der Ortswechsel verbunden mit Wind, Wellen und Sand, das war das Ziel dieses Angebotes. Trauer zählt noch immer zu den Tabu-Themen unserer Gesellschaft und wenn zu Hause schon alle wieder ihrem Alltag nachgehen, fühlt sich der Trauernde oft allein. Gleich unter Gleichen zu sein, sich in der Solidarität getröstet fühlen, das war für die Mitreisenden eine wichtige Erfahrung. Die Atmosphäre innerhalb der Gruppe war geprägt von Respekt und Wertschätzung und so konnte auch die freie Zeit individuell oder in geselligen Runden verbracht werden. Dazu stand auch das kulturell reiche Angebot der Insel zur Verfügung, wie Klangmeditation, Konzerte, Kinoabende oder Vorträge. Gemeinsam wieder Freude zu empfinden und herzhaft lachen zu können, war wohl eine der wichtigsten Erfahrungen dieser Reise. "Morgens Weinen – abends lachen", das war der Titel, den die Teilnehmer der Reise gegeben haben. Die Teilnehmer werden sich wieder treffen, das gibt Anlass zu einem optimistischen Blick in die Zukunft. Und der Ambulante Hospizdienst (www.hospiz-lippe.de) wird im nächsten Jahr wieder eine Trauerreise nach Juist anbieten.