Augustdorf. Die Feuerwehr Augustdorf führte kürzlich gemeinsam mit den Wehren aus Lage-Hörste und Lage-Kachtenhausen eine Ausbildungseinheit im Gemeindegebiet durch. Thema war die Waldbrandbekämpfung. Im Fokus stand dabei die Wasserförderung über lange Strecken. Die Löschwasserförderung über große Distanzen wird gerade bei Waldbränden oder auch bei Großbränden notwendig.
"Grundsätzlich funktioniert die Löschwasserförderung über lange Strecken genauso wie bei einer normalen Löschwasserförderung. Nur werden hier mehr Pumpen benötigt, um das Wasser durch die längere Schlauchleitung zu transportieren", erklärt Jörn Kurek von der Augustdorfer Feuerwehr.
Die Feuerwehren trafen sich am Rande des Truppenübungsplatzes Senne, um unter Berücksichtigung von Fördermenge, Leitungslänge, Höhenunterschied und einigen anderen Faktoren die richtige Planung und Ausführung einer Wasserförderung über lange Wegstrecken zu üben. Für diesen Tag wurde extra eine Ausnahmegenehmigung bei der Bundeswehr für das Betreten und Üben auf dem militärischen Sperrgebiet beantragt. Das fiktive Szenario wurde den jeweiligen Gruppen- und Zugführern erläutert: "Waldbrand auf mehreren Hektar, Feuer außer Kontrolle, sehr schlechter Zufahrtsweg, keine Wasserversorgung in der Nähe vorhanden", lautete die Beschreibung. Entsprechend dieser Einsatzlage wurden vom Einsatzleiter zwei Einsatzabschnitte gebildet. 1. Abschnitt: Wasser bereitstellen Aufgabe des ersten Abschnittes war es eine Wasserentnahmestelle in Form von Ausgleichsbehältern knapp 2,2 Kilometer entfernt vor der Einsatzstelle aufzubauen. Diese Behälter haben ein Fassungsvermögen von knapp 8.000 Litern. Tanklöschfahrzeuge können dort ihren Tankinhalt einspeisen, sodass ein "Puffer" für die weitere Brandbekämpfung aufgebaut werden kann. In Bezug auf das gegebene Szenario wurde der Aufbau durch eine Einheit der Feuerwehr Augustdorf durchgeführt. Die drei Tanklöschfahrzeuge aller Feuerwehren fuhren im Pendelverkehr. Als Wasserentnahmestelle für die Tanklöschfahrzeuge diente ein sogenannter Unterflurhydrant in etwa zwei Kilometern Entfernung, der durch die Feuerwehr Lage-Hörste besetzt wurde.
2. Abschnitt: Pumpen verstärken den Wasserdruck
Innerhalb des zweiten Einsatzabschnittes wurde die Wasserversorgung auf langer Wegstrecke aufgebaut. Zwischen der Wasserentnahmestelle mit den Ausgleichsbehältern und dem eigentlichen fiktiven Brandort betrug die Wegstrecke knapp 2,2 Kilometer (das sind 110 B-Schläuche). "Natürlich kann man auf diese Entfernung nicht einfach Schläuche verlegen, denn der Druck lässt durch Reibung erheblich nach", berichtet Kurek. Mehrere Verstärkerpumpen wurden auf der Wegstrecke aufgebaut. Die Herstellung der langen Schlauchleitung übernahmen alle Feuerwehren gemeinsam. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen den Maschinisten der Pumpen ist sehr wichtig. Eine gute Kommunikation ist unerlässlich um einen Betriebsdruck aufzubauen. Eine weitere Aufgabe des zweiten Abschnittes war die Brandbekämpfung. Um eine genaue und ideale Wasserversorgung dafür sicherzustellen, wurde ein weiteres "Pufferbecken" in die Übung mit einbezogen. Dieses wurde in der Nähe des fiktiven Brandortes aufgebaut. Von diesem Pufferbecken aus wurde mit einer weiteren Verstärkerpumpe die Brandbekämpfung durchgeführt (mehrere C-Rohre und ein B-Rohr).
"Während und nach der Übung wurde den Kameraden die genaue Vorgehensweise bei einem Waldbrand erläutert. Erfahrungen wurden ausgetauscht und Verbesserungsvorschläge diskutiert. Wichtige Erkenntnisse wurden durch diese Übung gewonnen", so Kurek weiter.
Die gesamte Übung wurde in Ruhe und ohne Stress durchgeführt, sodass ein effektiver Lerneffekt entstand. Der kameradschaftliche Zusammenhalt ist nicht nur bei so großen Lagen von wichtiger Bedeutung. Aus diesem Grund trafen sich nach Ende der Übung alle Einsatzkräfte zum gemeinsamen Abschluss. Insgesamt nahmen an dieser Übung 50 Einsatzkräfte mit 13 Fahrzeugen teil.