STADTHAGEN (tr). Ogeu-les-Bains ist ein beschauliches Örtchen. Inmitten von Wäldern gelegen befindet sich die kleine Gemeinde im Südwesten Frankreichs, direkt am Fuße der Pyrenäen. Um zur spanischen Grenze zu gelangen, müssen die 1300 Einwohner nur knapp 60 Kilometer zurücklegen. Ungleich weiter ist der Weg nach Stadthagen: Fast 1600 Kilometer, quer durch ganz Frankreich und wahlweise Belgien oder Luxemburg. Seit 16 Jahren ist Rainer Zumbrägel ein Teil des Amtspfortenrotts, vor zwei Jahren war er Rottmeister. Mit seiner Frau Evelyn wanderte er vor einem Vierteljahr nach Ogeu-les-Bains aus. Ein Schützenfest gibt es in seiner neuen Heimat nicht – und so nahm Zumbrägel die 16-stündige Anfahrt mit dem Auto auf sich, um bei der historischen Veranstaltung in Stadthagen dabei sein zu können. "Man trifft alte Freunde wieder, die man lange nicht gesehen hat", erklärte der Exil-Stadthäger seine Beweggründe, "außerdem haben wir einfach eine tolle Gemeinschaft. Ich bin gerne mit den Menschen hier zusammen." So geht es nicht nur ihm – etwa 80 Leute fanden am Donnerstag den Weg ins Zelt von Rottmeister Ingo Bölling und seiner Frau Catrin und feierten ausgelassen. "Nächstes Jahr müssen wir anbauen", stellte auch einer der Rottbrüder fest. Die Stimmung war, ebenso wie die Temperatur im Festzelt, früh am Siedepunkt. Es wurde geschunkelt, gesungen und gelacht – und neben reichlich Bier auch "Gehenkter" getrunken. Die Kombination aus Wacholderschnaps und Sardelle ist entgegen der ersten Erwartung tatsächlich genieß- oder zumindest trinkbar. Foto: tr
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1600 Kilometer bis zum Schützenfest
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