1. Treffer bei der Standaktion

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    Detmold (ame). Die Amnesty-International-Ortsgruppe Detmold machte am vergangenen Samstag in der Innenstadt am Bruchberg auf Missstände in Brasilien aufmerksam. "Zeigen Sie Brasiliens Regierung die gelbe Karte" war das Motto der Standaktion, bei der man an einer Torwand sein Glück versuchen und als Preis unter anderem handgenähte – und ausdrücklich nicht in Kinderarbeit gefertigte – Lederfußbälle in den deutschen Nationalfarben gewinnen konnte. Zehn treffsichere Spieler duften einen der gesponserten Bälle mit nach Hause nehmen.

    Seit Juni vergangenen Jahres gingen in dem südamerikanischen Land immer wieder Hunderttausende Menschen auf die Straße, um gegen Korruption und die hohen Kosten der WM sowie für ein besseres Gesundheits- und Bildungssystem zu demonstrieren. Amnesty International bestätigt, dass die Polizei mehrmals mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen solche Demonstrationen vorging. Nicht nur wegen des Einsatzes von Wasserwerfern, Tränengasgranaten, Pfefferspray und Gummiknüppeln, sondern auch wegen der vorübergehenden Inhaftierung mit anschließender Ermittlung wegen "Widerstand gegen Staatsbedienstete", wird nun gegen einige Demonstrationsteilnehmer dort ermittelt. Um diese Menschen zu unterstützen und durch öffentliches Interesse gegen Willkür zu schützen, hielten die Mitarbeiter am Stand eine Petition an den Gouverneur Geraldo Alkmin sowie an den Staatssekretär Fernando Grella Vieira in Sao Paulo bereit. Eine Petition, in der unter anderem appelliert wird, die Herren mögen für eine gründliche, unabhängige und unparteiische Untersuchung der Vorwürfe Sorge tragen.

    Passanten nutzten die Möglichkeit, sich von den Mitgliedern der Ortsgruppe persönlich über die Vorgänge informieren zu lassen und sich durch ihre Unterschrift ebenfalls für Gewaltfreiheit und Meinungsfreiheit einzusetzen. "Bekomme ich da auch keinen Ärger?", äußerte ein älterer Herr seine Bedenken. Christiane Maliglowka lächelte ihm ermutigend zu: "Ich mache das jetzt schon seit über 30 Jahren und habe bislang noch nie Ärger bekommen." 37 Unterschriften kamen bei der Aktion zusammen.

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