Morgen ist es endlich soweit. Die deutsche Nationalmannschaft spielt im Finale der Fußball-WM gegen Argentinien um den langersehnten vierten Titel, die Krone des Weltfußballs. Die ¨goldene Generation¨ um Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller will - nach zwei Halb- und einer Finalteilnahme bei den letzten drei Weltmeisterschaften - Zählbares nach Hause bringen. Nach dem historischen 7:1 gegen Brasilien gelten sie als haushoher Favorit, so einfach wie gegen den Gastgeber dürfte es aber nicht werden. Denn nicht nur auf deutscher Seite wollen sich Spieler und Trainer endlich mit dem größten aller Titel krönen. Bei Argentinien ist es vor allem einer, der seiner großen Karriere das Sahnehäubchen aufsetzen möchte: Lionel Messi. Dem vielleicht besten Fußballer der Welt, der mit dem FC Barcelona alle wichtigen Vereinstitel gewonnen hat, erscheint seine Karriere unvollendet, wenn es nicht auch mit der Nationalmannschaft endlich klappt. Dabei kann er sich auf eine enorm starke Defensive verlassen. Allerdings haben die Argentinier im bisherigen Turnierverlauf nicht wirklich überzeugt.
Nie sind zwei Mannschaften in einem WM-Finale häufiger aufeinandergetroffen als Deutschland und Argentinien. Mittlerweile ist es das dritte Mal, dass die beiden Teams darum spielen, wer auf dem Fußballthron Platz nehmen darf. Zuletzt kam es 1990 in Italien dazu - die deutsche Nationalelf wurde Weltmeister. Und wie. Die Südamerikaner hatten im gesamten Spiel nicht eine nennenswerte Torchance. Da Rudi Völler, Lothar Matthäus und die anderen deutschen Top-Spieler zahlreiche Möglichkeiten aber nicht nutzten, musste ein umstrittener Strafstoß die Entscheidung bringen. Andi Brehme verwandelte in der 85. Minute. Vier Jahre zuvor sah das ganz anders aus. In Mexiko war Argentinien haushoher Favorit und führte eine Viertelstunde vor Schluss 2:0. Dann kamen Karl-Heinz Rummenigge und Rudi Völler, die das Spiel innerhalb von sieben Minuten ausglichen. Die deutsche Mannschaft aber wollte die Partie unbedingt vor der Verlängerung entscheiden, wurde ausgekontert und unterlag 2:3.
Auch im früheren Verlauf verschiedener Turniere trafen Deutschland und Argentinien aufeinander. Unvergessen sind die beiden Begegnungen in den Jahren 2006 und 2010. Im Achtelfinale der WM in Deutschland gingen die Südamerikaner Anfang der zweiten Halbzeit in Führung, Miroslav Klose glich einige Minuten vor Schluss aus. Im Elfmeterschießen hielt Jens Lehmann zwei Strafstöße - auch dank des fast schon legendären Zettels, den Torwarttrainer Andreas Köpke ihm zuvor zusteckte. Vier Jahre später trafen die beiden Mannschaften im Viertelfinale aufeinander. Eine furios aufspielende deutsche Elf gewann 4:0, drei der Tore erzielten alte Bekannte: Thomas Müller und Miroslav Klose. Beide waren auch in Brasilien wieder mehrfach erfolgreich. Aber: Nach den beiden jüngsten WM-Siegen gegen Argentinien schied Deutschland jeweils im Halbfinale aus. Das wird jetzt glücklicherweise nicht passieren. In der Krönungszeremonie im Fußballtempel Maracanã wird der Sieger definitiv Weltmeister - Vorteil Deutschland.