1. Heller möchte die Bürger stärker beteiligen

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    Detmold (ab). Die neue Legislaturperiode hat nun auch offiziell begonnen. Am Donnerstag hat sich der Stadtrat konstituiert. Neben der Besetzung der Gremien stand auch die Vereidigung des Bürgermeisters und die Wahl seiner Stellvertreter auf der Tagesordnung.

    Eröffnet wurde die Sitzung vom Altersvorsitzenden August Nagel (Freie Wähler). Er sei wohl tatsächlich der Älteste hier, "aber wenn ich mich so umschaue, sind mir einige auf den Fersen." Er mahnte die Wachsamkeit der Ratsmitglieder an und appellierte an einen "behutsamen Umgang mit Handy und Tablet" während der Sitzungen.

    Nach seiner Vereidigung rief Bürgermeister Rainer Heller alle Parteien zur Zusammenarbeit auf. Man müsse nicht immer einer Meinung sein, aber gut abgestimmt. Der Rat sei das wesentliche Gremium der Stadt, "wir entscheiden hier die wichtigen Dinge". Das bedeute für die ehrenamtlichen Ratsmitglieder viel Arbeit, durchschnittlich 15 Abende im Monat verbringen sie in Fraktions- und Ausschusssitzungen, führen Gespräche mit Bürgern, zählte Heller auf. Die kommenden gut 6 Jahre "werden nicht einfach, aber hochspannend", prognostiziert Heller. Die Schwerpunkte seiner Politik hat der alte und neue Bürgermeister kurz umrissen. Vor allem die Bürgerbeteiligung wolle er in den kommenden Jahren stärken und hier auch auf neue Formen setzen. Ein weiteres großes Ziel ist ein ausgeglichener Haushalt, auch wenn der Rat hier aufgrund gesetzlicher Vorgaben relativ wenig Einfluss habe. Umso wichtiger sei die Stärkung des Wirtschaftsstandortes und die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Detmold, betonte Heller. Er möchte eine Familien orientierte Politik betreiben. Themen wie der demographische Wandel, Inklusion in Schulen und Kitas gehören dazu. Noch in diesem Jahr soll es Beschlüsse zu einem Parkraumkonzept und zum Öffentlichen Personen-Nahverkehr geben. Ebenso, was den Abzug der Briten und den freiwerdenden Immobilien im Detmolder Norden betrifft. Zudem ist die Zukunft des Hornschen Tors weiter offen, die Planungen zum Hasselter Platz hingegen sind konkret. Der Klimaschutz müssen weiterentwickelt werden.

    Weniger harmonisch ging es bei der Wahl der Stellvertreter zu. Aufgrund ihres Wahlergebnisses erhob die SPD auch Anspruch, den dritten Vertreter zu stellen. Bisher waren es je ein Vertreter der drei größten Fraktionen, SPD, CDU und Grüne. Der SPD-Vorschlag, das Amt des dritten Stellvertreters aufzuteilen (3 Jahre ein SPDler und 3 Jahre ein Grüner) hätten die Grünen abgelehnt, erklärte SPD-Fraktionschef Harald Matz. Die Stellvertreter repräsentierten den Rat nach außen. Das sollte unabhängig vom Wahlergebnis sein, erklärte Walter Neuling (Grüne). Daher musste in geheimer Wahl abgestimmt werden, jedes Ratsmitglied wurde einzeln zur Urne gerufen. Ergebnis: Erste Stellvertreterin ist Christ-Dore Richter (SPD), zweiter ist Helmut-Volker Schüte (CDU) und dritte ist Angelika Kasten (SPD).

    Nun können die Ratsfrauen und -herren aber erst einmal durchatmen, denn bis Ende August ist Sommerpause. Anfang September tagen die verschiedenen Ausschüsse. "Eines kann ich Ihnen versprechen: Spass werden wir auch haben – so oder so", so Bürgermeister Heller vielsagend.

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