Mit großer Leidenschaft habe der Loccumer Konrad Wiebking zeitlebens Relikte der Vergangenheit gesammelt, sagte Franz-Josef Dickmann, Geschäftsführer im Dino-Park. Diese Sammlung des verstorbenen Loccumers habe der Park nun erworben und damit begonnen, sie aufzubereiten. Von Mammutstoßzähnen über das Skelett eines Wollnashorns bis zu menschlichen Schädeln reicht die Sammlung. Drei bis fünf Jahre, schätzt der wissenschaftliche Leiter des Dino-Parks, Nils Knötschke, werde die Präparation dauern. Zumindest teilweise sei die Sammlung vom Verfall bedroht. Daran werde jetzt gearbeitet. Während das geschieht, können die Besucher des Parks den Präparatoren zuschauen, denn deren Arbeitsplatz liegt hinter großen Glasscheiben in einer der Hallen.
Den wissenschaftlichen Wert der Sammlung erläutert mit Prof. Martin Sander ein Evolutionsbiologe. Ein ums andere Mal stemmt er die schweren Knochen und Schädel in die Höhe, die auf Tischen und Regalen lagern, und erklärt, was ihren Fund bedeutsam macht. So weise etwa der Rentier-Schädel darauf hin, dass die Gegend um Münchehagen zu Lebzeiten dieses Tieres arktisch geprägt war. Der Moschus-Ochse weise auf eine "extreme Eiszeit" hin. Letztlich würden sich daraus Erkenntnisse für die Klimaforschung ergeben – wo war wann noch Eiszeit und wo hatte sie sich schon zurückgezogen? Diesen Fragen werde er gemeinsam mit seinen Kollegen vom Bonner Steinmann-Institut nun auf den Grund gehen. Dazu kämen dann weitere Erkenntnisse über die Lebensumstände und das Leben der Tiere, von denen heute nur noch die Skelette da seien. Für Nils Knötschke und sein Team bedeutet das, eine Mammut-Aufgabe zu lösen – und das nicht nur wegen der 15 Kisten mit Mammut-Backenzähnen, die zu der Sammlung gehören.Foto: jan