1. "Koch werden, statt nur Kochrezepte lernen"

    Feuerwehren Nordsehl und Lauenhagen beim gemeinsamen Workshop

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    LAUENHAGEN (em). Im Zuge der Umstrukturierung des Feuerwehrwesens in der Samtgemeinde Niedernwöhren und der bevorstehenden Fusion der Ortswehren Nordsehl und Lauenhagen ist letztere mit einem hydraulischen Rettungssatz und anderen Geräten zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen ausgerüstet worden. Marc-Henning Kommerein, Zugführer in der Freiwilligen Feuerwehr Rodenberg und Berufsfeuerwehrmann in Hannover, leitete den Ausbildungsdienst, wobei er tatkräftig von zwei Rodenberger Kameraden und von Olaf Kerzel nebst Kollegen vom Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unterstützt wurde. Das DRK brachte einen eigenen Rettungswagen und die Rodenberger den eigenen Rüstwagen, ein Feuerwehrfahrzeug zur umfangreichen technischen Hilfeleistung, mit. Die Ortswehren Nordsehl und Lauenhagen übten gemeinsam den Umgang mit den Standardgeräten hydraulische Schere, hydraulischer Spreizer, hydraulischer Rettungszylinder, elektrische Säbelsäge, sowie diversen meist kleineren Werkzeugen und Utensilien. Marc-Henning Kommerein vermittelte den 24 Teilnehmern über seine Erfahrungen bei der Berufsfeuerwehr hinaus auch Wissenswertes von der Feuerwehr Rodenberg, die häufig zu Verkehrsunfällen auf der Bundesautobahn 2 alarmiert wird. Beim Zerlegen des ersten von sechs Fahrzeugen erklärte er Schritt für Schritt das Vorgehen zum Retten eines im Fahrzeug eingeklemmten Unfall-opfers. Er wies besonders auf die notwendige Planung am Einsatzort hin. Das Durchtrennen einer Airbag-Druckpatrone sei äußerst gefährlich: "Durch den starken Überdruck wird sie auseinander gesprengt und die Hülle wird zu gefährlichem Schrapnell", wusste Kommerein zu berichten. Dagegen helfe nur eine sorgfältige Erkundung, notwendigenfalls mit Demontage der Innenverkleidung und heranziehen von Literatur, sofern vorhanden auch über ein Tablet. Ein Teilnehmer fasste zusammen: "Es reicht nicht aus, Kochrezepte zu lernen, sondern wir müssen selbst zu kreativen Köchen werden und die Lösungen vor Ort und lagebezogen finden können!" Da neben der eigentlichen Arbeit an den Unfallfahrzeugen auch auf Brandschutz und Verkehrsabsicherung geachtet werden muss, sind diese Einsätze nicht nur zeitintensiv, sondern erfordern ein eingespiel-tes Team. Die Fusion der beiden Wehren wird mit dem Einzug in die neue Wache voraussichtlich im kommenden Jahr vollendet sein. Allerdings sind die Lauenhäger und Nordsehler mittlerweile unzertrennlich: Sie arbeiten seit einigen Monaten eng zusammen, teilen sich sogar den selben Dienstplan. "Es macht sehr viel Spaß mit diesen vielen motivierten Kameradinnen und Kameraden zu arbeiten", so das Resümee des Lauenhäger Ortsbrandmeister Stephan Kliver. Foto: privat

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