RODENBERG (pd). Die Wählergemeinschaft Schaumburg (WGS) hat in Rodenberg ihre Jahreshauptversammlung in Verbindung mit einer Klausurtagung abgehalten. Als Gastrednerin informierte die Leiterin der IGS Rodenberg, Heike Bode-Vogt, über das Thema "Inklusion".
Eine ihrer grundsätzlichen Forderungen in Bezug auf die von der Landesregierung vorgegebene Schule für alle Kinder ist die Bereitstellung von mehr Förderschullehrern. Aber auch baulich müsse sich noch viel tun, erklärte die Schulleiterin.
Eigentlich müsse man über Inklusion gar nicht groß reden. "Das ist eine Haltung, die selbstverständlich sein sollte", unterstrich Bode-Vogt gleich zu Beginn ihres Vortrages. Alle Menschen seien unterschiedlich, jeder habe individuelle Stärken und Schwächen und die gelte es im Schulalltag zu fordern und zu fördern.
Inklusion stehe für Miteinander statt Gegeneinander. Ziel müsse sein, Schule zu einem Ort für jedes Individuum zu machen. Unterschiedliche Aufgabenstellungen für unterschiedlich begabte Jungen und Mädchen würden am Ende für jeden Einzelnen die gewünschten Erfolgserlebnisse bescheren.
In Bezug auf die Umsetzung des Prinzips der Inklusion sei die Schullandschaft im Landkreis schon weiter als in anderen Regionen. An den vier Gesamtschulen in Schaumburg gebe es in allen Jahrgängen Integrationsklassen. Dennoch gibt es nach den Worten von Bode-Vogt natürlich noch Handlungsbedarf. "Inklusion gibt es nicht um Nulltarif" unterstrich die Schulleiterin. Dringend gebraucht würden noch mehr Förderschullehrer. Auch in der Ausbildung von Lehrkräften müsse die Inklusion einen breiteren Raum einnehmen.
Heinrich Sasse wollte von Bode-Vogt wissen, ob es denn an ihrer Schule genügend Lehrkräfte für das individuelle Lernen und Betreuen geben würde. Die Schulleiterin erklärte, sie würde bei der Anstellung ihres Personals besonders darauf achten, dass die Aspiranten neben der fachlichen Ausbildung auch außerschulische Fähigkeit vorweisen können, die in das facettenreiche Schulleben der IGS Rodenberg gut eingebaut werden kann.
Große Zweifel daran, dass Schule jemals so optimal ausgestattet sein kann, wie es für die Inklusion tatsächlich notwendig ist, äußerte Hans-Walter Sattler. Wilfried Engelhardt zeigte sich skeptisch, ob ältere Lehrkräfte überhaupt mit den Anforderungen der Inklusion zu Recht kommen würden.
Für ihr Kollegium konnte Bode-Vogt diese Skepsis aus der Welt schaffen: "Meine Kolleginnen und Kollegen sind hoch motiviert".
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