In diesem Jahr führten zwei Politikkurse des Jahrgangs 11 dieses Planspiel durch. h.e.l.p. steht für "Humanitäres Entwicklungs- und Lernprojekt" und ist ein anspruchsvolles politisches Planspiel für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren. Ziel ist es, die Schüler gemeinsam eine Lösung für einen Konflikt finden zu lassen, bei dem das Humanitäre Völkerrecht verletzt wird. Das Planspiel befasst sich mit vielfältigen Bereichen, unter anderem mit Ressourcenkonflikten, Handelsbeziehungen und dem Thema soziale Gerechtigkeit. In spielerischer, gleichwohl realitätsbezogener Simulation tauchen die Teilnehmer in einen bewaffneten Konflikt zwischen einem fiktiven afrikanischen Land und seiner Provinz ein, der auch das Nachbarland mit einbezieht. Alle beteiligten Länder und internationalen Organisationen werden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu einem Unterausschuss eingeladen, der zur Klärung dieses Konflikts beitragen soll. Die Schüler übernehmen die Rollen der Delegierten, arbeiten diese Rollen aus und suchen an zwei Vormittagen nach einer Lösung, die den Interessen aller beteiligten Länder Rechnung trägt. Bei den Teilnehmern handelt es sich um Delegationen aus den betroffenen Ländern, u.a auch aus Deutschland, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sowie Vertreter der internationalen Presse. Der Realitätsbezug von h.e.l.p. ist in dem langjährigen politischen Konflikt zwischen dem Sudan und seiner westlichen Provinz Darfur zu finden.
Am Ende sollen die Spieler ein humanitäres Projekt planen und schließlich auch durchführen. In diesem Fall wird es das Brasilienspendenprojekt sein, das am RGS über 20-jährige Tradition hat und für das sich im Herbst wieder die ganze Schule engagieren wird. Besonderer Dank gebührt den Schülerinnen Hanna Soehnholz, Hanna Schulz, Swetlana Milo und Luise Roth, die ein Wochenende ihrer Freizeit hergegeben haben, um sich im Vorfeld der Durchführung des Planspiels vom Deutschen Jugendrotkreuz zu "Humanitären Scouts" ausbilden zu lassen. Sie führten es nun im Ratsgymnasium mit den Politikkursen der RGS-Lehrer Heinz Meyer und Johannes Bruns selbstständig durch. Heinz Meyer äußerte sich voller Begeisterung über das Engagement dieser Schülerinnen. "Es ist für einen Pädagogen einfach wunderbar zu sehen, dass sich Schülerinnen für solch eine wichtige politische und humanitäre Thematik interessieren und engagieren und vor allem zu sehen, mit welcher Souveränität und Professionalität sie das Projekt mit den beiden Politikkursen durchgeführt haben."
Aber auch die Schülerinnen und Schüler der beiden beteiligten Kurse überzeugten ihn. "Man fühlte sich beinahe wie an den Verhandlungstischen der realen politischen Welt. Die während der Simulation in die Rollen von Politikern, Journalisten und Experten schlüpfenden Schülerinnen und Schüler bei ihren realistischen politischen Planungen und Verhandlungen zu erleben, vor allem zu beobachten, wie sie beinahe automatisch in die Sprachformen politischer Verhandlungen, Kommuniqués und journalistischer Berichte eintauchten und diese übernahmen, brachten den Sudan und die UNO ein gutes Stück weit ins Ratsgymnasium."
