RODENBERG/NENNDORF (pd). Schon von weitem ist die Baustelle am Alten Busch in Algesdorf zu sehen. Der Wasserverband Nordschaumburg investiert dort 1,25 Millionen Euro, um den erdbedeckten Trinkwasserspeicher durch zwei Edelstahltanks zu ersetzen. Diese werden in einer oberirdischen Halle untergebracht. Das Verfahren, mit dem die Tanks gefertigt werden, ist innovativ und bietet ein hohes Maß an Sicherheit, was die Wasserqualität angeht. Profitieren werden von dem Projekt die Haushalte in den Samtgemeinden Nenndorf und Rodenberg.
Auf eine verbindliche und verlässliche Lieferung des wertvollen Lebensmittels würden die Bürger in diesem Bereich setzen, betonte auch Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese bei einem Treffen auf der Baustelle. Dort entsteht gerade das Fundament für die Hochbehälter und die Halle, die diese Speicher umhüllen wird. "Alles im Zeitplan" konnten Vertreter des Planungsbüros den Gästen berichten, zu denen für die Rodenberger Samtgemeindeverwaltung auch Jörg Döpke gehörte.
Der Geschäftsführer des Wasserverbandes hatte eingeladen und gab Erläuterungen zum Baufortschritt und zum Herstellungsverfahren der Edelstahlbehälter ab. Die vorhandenen erdüberdeckten Trinkwasserspeicher würden den Stand der 60er Jahren repräsentieren, so Werner Volker. Nach entsprechenden Untersuchungen und Baugutachten sei die Sanierung der vorhandenen Trinkwasserkammern unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verworfen worden.
Jetzt werden oberhalb der vorhandenen Anlage in nördlicher Hanglage zwei zylindrische Edelstahlspeicherbehälter mit einem Nutzvolumen von einer Million Liter pro Tank errichtet. Die neuen Behälter würden eine Innovation auf diesem Sektor darstellen, erklärte Volker. Vergleichbares gebe es bislang im Landkreis Schaumburg nicht. Die Behälter werden in einem geschlossenen Gebäude aufgestellt.
Wenn dieses steht, kommen modernste Schweißroboter zum Einsatz. Die Firma Hydro-Elektrik Ravensburg hat ein Verfahren entwickelt, nachdem die Behälter quasi "gewickelt" werden. Alles geschieht in einer besonderen Schutzatmosphäre. Die Abdeckungen werden angeliefert.
Das Projekt hat einen Kostenrahmen von 1,25 Millionen Euro, zuzüglich Grundstücks- und Planungskosten. 20 000 Quadratmeter Land musste der Verband kaufen. Die Halle verbraucht davon 500 Quadratmeter Grundfläche. Sie wird rund elf Meter hoch werden. Die Speicherhöhe über Meeresniveau beträgt dann rund 150 Meter, bisher waren es 141 Meter. Ein landschaftspflegerischer Begleitplan soll sicherstellen, dass für den Eingriff in die Landschaft entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ergriffen werden, die laut Volker über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen werden. Die Fertigstellung des für den Verband herausragenden Projektes ist für das Frühjahr 2015 geplant. Was mit dem alten Speicher geschieht, steht noch nicht fest. Er wird auf jeden Fall im Boden bleiben, ohne verfüllt zu werden. Der Wechsel von "alt auf neu" soll schrittweise passieren, ohne negative Auswirkungen für die Verbraucher.
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