LANDKREIS (em). Die "Musikwochen Weserbergland" (MWW) verbinden seit 1989 spezifisch Bodenständiges mit hohem künstlerischem Anspruch, und sie tun dies vor einer gesunden Mischung von Zuhörern: Jung und Alt, Menschen aus der Region, Kulturfans aus Nah und Fern sowie zufällig vorbeikommende Touristen. Programme und Organisationsform der "Musikwochen Weserbergland" unterscheiden sich von anderen Festivals. Die MWW sind auf Vielfalt und Mobilität angelegt, so dass jede neue Saison ein Unikat darstellt und sich nicht in der ständigen Wiederholung eingefahrener Strukturen erschöpft. Das schlanke ehrenamtlich besetzte Management ermöglicht rasche Reaktionen auf Trends und die Durchführung mit vergleichsweise extrem geringem Etat trotz hohem Qualitätsanspruch.
Von 1989 bis 2014 wurden 77 verschiedene Kirchen und zehn verschiedene Konzert-, Schloss- und Fabriksäle in 221 Konzerten vorgestellt. Die Zielsetzung ist das Erleben von Räumlichkeiten, die sonst nur schwer zugänglich sind und die nur selten oder nie als Konzertstätte in Erscheinung treten. Kulturschaffende vor Ort werden gefördert, wie das "Barockorchester der MWW", Chöre aus Bodenwerder, Göttingen und Hameln sowie Kammermusiker der Region. Die seit 1989 konsequente Pflege historischer Aufführungspraxis mit dem Instrumentarium der Entstehungszeit der gespielten Werke hat für die Musikausübung im Weserbergland neue Standards gesetzt und geschieht aus der Überzeugung heraus, dass das damals Neuartige und Aufregende dieser Musik mit den Klangwerkzeugen dieser Zeit am eindrücklichsten zur Geltung kommt. Freier Eintritt und kostenloser Bustransfer zu den meist abgelegenen Spielstätten ist ein Schlüssel zum Erfolg des Festivals: 50 Eintrittsgeld zahlende Fans erbringen deutlich weniger Einnahmen als 400 Begeisterte. Der Spendenschnitt lag 2012 bei rund neun Euro pro Person und Konzert – und das einschließlich Kinder, Jugendlicher und Hartz-IV-Empfänger. Die Magie des "selbstbestimmten Eintrittsgeldes" ist wesentlicher Erfolgsmotor der MWW. 76.400 Besucher kamen zu den 212 Konzerten von 1989 bis 2013 – 360 Besucher im Schnitt.
Das Programm für die Musikwochen ist gewohnt vielfältig, Beginn ist jeweils um 17 Uhr. Sonntag 8. Juni Martin Platz (Liederabend) Lauenstein; Sonntag 15. Juni "Ensemble 4.1" Hastenbeck; Sonntag 22. Juni "Fette Hupe" Westerbrak; Sonntag 29. Juni "Auferstehung und Himmelfahrt Jesu Christi" Klosterkirche St. Marien Bodenwerder-Kemnade; Sonntag 6. Juli "Nordwestdeutsche Philharmonie" Hameln Marktkirche. Weitere Informationen auf www.musikwochen-weserbergland.de. Foto: privat
Das "Ensemble 4.1" spielt am Sonntag, den 15 Juni in Hastenbeck und macht den Auftakt der Musikwochen Weserbergland.
"Fette Hupe" spielt am 22. Juni in Westerbrak.