HELPSEN (nb). Ein gutes Fahrrad sollte alle Anforderungen erfüllen, die sein Benutzer an es stellt. Das ist künftig auch bei Wilfried Hitzemann der Fall, der dank des Sozialvereins Schaumburg nun ein neues, stabiles Spezialgefährt sein Eigen nennen darf. Während das bisherige Zweirad dem an die zwei Meter großen und gewichtigen Bewohner des Kreisaltenzentrums nicht so recht gewachsen war, ist das neue extra für Personen seines "Kalibers" konstruiert und trägt bis zu 150 Kilogramm.
"Der Reparaturaufwand an den normalen Rädern war mit der Zeit einfach zu hoch", sagte sein Betreuer Siegfried Voigt. Deswegen suchte dieser nach einer Möglichkeit, die Neuanschaffung zu finanzieren. Der Sozialverein und dessen Vorsitzende Martina Kramer zeigten sich hilfsbereit, denn für Hitzemann ist es sehr wichtig, sich weiterhin zu bewegen. Während er aufgrund seines Übergewichtes Laufwege ausschließlich mit Unterstützung des Rollators erledigen kann, ermöglicht ihm das Fahrrad eine andere Mobilität. Hat der 61-Jährige früher noch Touren bis nach Stadthagen unternommen, macht er heute zumindest im und um den Ort noch viele Wege. "Kürzlich hab ich ihn erst an der Enzer Straße gesehen", erinnerte sich Pflegedienstleiterin Kerstin Lutter. Während der vergangenen vier Jahre seines Aufenthaltes hatte der gebürtige Lindhorster und heutige Hausgemeinschafts-Bewohner es bereits geschafft, etliche Kilos abzunehmen. "Und durch die Bewegung mit dem neuen Fahrrad glaube ich, dass er noch weiter abnehmen wird", so Voigt. "Es ist eine wirklich tolle Sache, dass er noch Fahrradfahren kann, deswegen ist es wichtig, diese Beweglichkeit zu erhalten", sagte Anette Ebeling, Geschäftsführerin des Kreisaltenzentrums. Voigts Engagement "mit viel Herz" lobte sie deshalb umso mehr: "So einen Betreuer hat nicht jeder." Mit seinem XL-Drahtesel, Rahmengröße 60 und mit tiefem Einstieg, im Wert von 750 Euro ist Hitzemann mehr als glücklich. "Es ist schön, und alles dran", lautete sein erstes Fazit nach der Übergabe. "Nur ein Radio wäre nicht verkehrt", fügt er augenzwinkernd hinzu. Ein Wunsch, den ihm das "Empfangskomitee" gerne noch erfüllt.Foto: nb