STADTHAGEN (em). Am 2. August jährt sich der Beginn des ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Weltweit starben in diesem Krieg fast neun Millionen Soldaten, darunter zwei Millionen aus Deutschland. Für die Bevölkerung in den beteiligten Ländern bedeutete der Krieg und seine Folgen eine Katastrophe, die in Hungersnot, Arbeitslosigkeit und nur knapp zwanzig Jahre später in den zweiten Weltkrieg führen sollte.
Viele Soldaten haben ihre Eindrücke an der Front in persönlichen Briefen, Feldpostkarten und auch in Tagebüchern notiert. Die Idee, eine Ausstellung zum Thema zu machen, sowie das Ausstellungskonzept stammen von Christiane Weidner. Sie ist Dokumentarin und wohnt in Berlin. Ihre Wurzeln hat sie allerdings in Stadthagen, wo sie bis zum Abitur lebte. Wie erlebten die Familien und die betroffenen Soldaten die Kriegsjahre und was passierte in Stadthagen und in Schaumburg-Lippe während dieser Zeit – diesen Fragen geht die Ausstellung anhand einer Auswahl erhaltener Originale von Feldpostkarten aus der Zeit nach. Eine besondere Rolle spielte dabei die Lesehalle, die von Pastor Walzberg in Stadthagen eingerichtet worden war.
Im Nachlass der Mutter von Christiane Weidner befinden sich über 100 Postkarten eines einzelnen Absenders. Es sind die Feldpostkarten des Lehrers Wilhelm Everding aus Stadthagen, der diese von der Westfront des Ersten Weltkrieges in den Jahren 1914 bis 1918 an seine Frau Minna geschrieben hat. Dieser Fund ist der Ausgangspunkt für die Ausstellung. Weitere Dokumente kommen hinzu: Zwei persönliche Tagebücher, eine sorgfältig gehütete und vererbte Sammlung von Kriegsdokumenten, sowie eine Auswahl an Postkarten und Briefen, die an Pastor Walzberg und die Lesehalle geschrieben worden sind. Die letzteren werden zurzeit an der Leibniz Universität Hannover erforscht.
Für die Ausstellung benötigt Christiane Weidner persönliche Erinnerungsstücke von Familien aus Stadthagen, damit die Ausstellung an Leben und Aussagekraft gewinnt: Das kann eine Uniformmütze sein, aber auch Münzen oder Notgeld aus der Zeit, Porzellan/Keramik, oder persönliche Erinnerungen wie z.B. einzelne Fotos, Briefe oder Feldpostkarten.
Wenn so etwas in ihrem Besitz ist, und sie bereit sind, das dem Museum Amtspforte für die Zeit der Ausstellung (Sommer 2014) zur Verfügung zu stellen, dann wenden sie sich bitte an die Museumsleiterin Susanne Slanina, 05721/924900 oder melden sich bitte per e-mail: museum@stadthagen.de. Foto: privat
