1. Einfluss nehmen durch Präsenz

    Die Feggendorfer Bürger wehren sich gegen einen möglichen Windpark

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    FEGGENDORF (jl). Konkrete Wünsche, Interessen und offene Fragen unmissverständlich manifestieren, Präsenz zeigen und damit den Rat zu einer Entscheidung drängen – Darauf haben sich die Bürger Feggendorfs im Gasthaus "Zur Linde" während einer erneuten Bürgerversammlung gegen mögliche Änderungen am Flächennutzungsplan für eine Windräder-Konzentrationsfläche zwischen Feggendorf und der Autobahn 2 geeinigt.

    Die Bürgerinitiative (BI) entschied sich gegen die Gründung eines Vereins, um Gelder zu sammeln. Denkbar wäre allerdings eine Rechtsberatung auf Basis von Stundenlöhnen, um die Kosten dafür mit einer Umlage decken zu können. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir eine Prozesslawine vor uns herschieben werden", stellte BI-Ansprechpartner Dirk Haußmann heraus. Auch die Gestaltung einer eigenen Homepage und Facebook-Seite wurde vorgeschlagen, um das Öffentlichkeitsinteresse zu steigern. Denn dieses rückte ein Zuhörer in den Fokus, um auch tatsächlich Einfluss nehmen zu können. Über Briefe an die Samtgemeinde würde sich diese "nur kaputt lachen". Hintergrund: Die BI hatte vor einigen Tagen in einem Schreiben an Bürgermeister Uwe Heilmann ihrem Ärger über mögliche Windpark-Planungen in der 37,6 Hektar großen Zielfläche Luft gemacht.

    Nach fast zweistündiger Diskussion fassten die Anwesenden den Entschluss, sich in Arbeitsgruppen einzuteilen und einen Fragenkatalog zu erarbeiten. Diesen sollen die Samtgemeinderatsmitglieder dann beantworten. Denn die vielen offenen Fragen, um die sich die Versammlung immer wieder drehte, könnten nur die Gemeindevertreter klären, wie ein Gast anmerkte. Das Stichwort für Samtgemeinderatsherr Udo Meyer (CDU), der betonte, dass noch nichts beschlossen sei und nicht einmal ein Fachausschuss zu diesem "sensiblen Thema" getagt habe. Noch habe jedes Ratsmitglied die Möglichkeit sich zu positionieren. Hier könne jeder Bürger Einfluss nehmen und "das tun Sie auch mit solchen Veranstaltungen", ermutigte Meyer. Kurz entschlossen lud er die BI mit einer kleineren Delegation ein, einer internen Fraktionssitzung beizuwohnen, "um mit uns ins Gespräch zu kommen". Diese Bereitschaft honorierten die Zuhörer mit kräftigem Applaus. Er selbst sei zwar für Windenergie, aber nicht wenn Bürger unter schwersten Bedingungen leiden würden. "Wir rennen da offene Türen ein", fügte Uwe Budde (SPD) hinzu. "Ich kenne im Rat keinen, der die Windräder haben will." Ebenso wie BI-Sprecherin Nicole Wehner gab er aber auch zu bedenken, dass im Falle einer Ablehnung die Gefahr von "Wildwuchs" an Windrädern bestehe. Zudem hieß es aus den Reihen der Zuhörer, dass die Eigentümer der betroffenen Ländereien eine möglichst lukrative Vermarktung ihrer Flächen anstrebten.

    Alle Bewohner Feggendorfs sowie Interessierte aus der Umgebung sollen sich angesprochen fühlen, aktiv mitzuwirken, betonte Wehner abschließend. Anmeldungen für die Arbeitsgruppen und weitere Anregungen erreichen die Bürgerinitiative in einer E-Mail an feggendorf@email.de. Die nächste Versammlung ist für Montag, den 30. Juni um 19.30 im Gasthaus "Zur Linde" geplant. Foto: jl

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