1. Platz für Gottesdienste und Vorträge

    "Kerkspeelstubn" wird gut angenommen / Kirchenbänke im alten Amtszimmer

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    "Kerkspeelstubn" heißt der für der plattdeutschen Sprache unkundigen Menschen gefundene Zungenbrecher, der den ganzen Inhalt der Absichten deutlich machen möchte: Heimatstube für kirchliches Inventar zu sein, Platz für Vorträge und Musik zu bieten und mit Gottesdiensten in den Wintermonaten die Heizkosten in der Kirche zu sparen.

    Die "Winterkirche" ist kurz vor Ostern nach über dreimonatiger Dauer zu Ende gegangen und hat geradezu verblüffende Resultate erzielt: "Mehr Teilnehmer als an normalen Winter-Sonntagen" will Kirchenvorsteherin Ursel Haats ausgemacht haben. Als sich mitunter 20 Personen im mit alten Kirchenbänken gemütlich eingerichteten Raum einfanden, waren sogar Hocker als zusätzliche Sitzgelegenheiten notwendig. Selbst den Jugendlichen habe es gefallen: "Also machen wir das nächsten Winter bestimmt wieder", schlug Haats bereits vor. Doch Kirche will die "Kerkspeelstubn" nur in zweiter Hinsicht sein. Kantorin Christina Ziegler, die im Obergeschoss des Pfarrhauses wohnt und als "Motor" für viele Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes gilt, verweist auf die Regale voller Gesangbücher und Bibeln, die bis ins 17. Jahrhundert zurückgehen. Einige stammen aus kirchlichem Besitz; andere sind Leihgaben aus hiesigen Familien. In Ordnern werden historische Fotos von Gebäuden, Pastoren, Veranstaltungen und Konfirmandengruppen gesammelt. Letztere sind bereits der Clou jüngster Konfirmationsjubiläen gewesen.

    Doch die "Kerkspeelstubn" kann auch für Vorträge und andere Veranstaltungen genutzt werden. Schon gibt es erste Pläne. Kirchenvorsteherin Doris Schmidt will einen Taizé-Gottesdienst organisieren. Ziegler denkt an einen Abend mit alten Gesängen und dem Vergleich zu modernem Liedgut. Auch ein heimat- oder kirchengeschichtliches Referat sind denkbar. Deshalb werde der öffentliche Pfarrhaus-Treff "Mittwoch 19.10" manchmal in der "Kerkspeelstubn" stattfinden, sofern nicht mit den ersten milden Frühlingsabenden die Terrasse am hübsch neu gestalteten Pfarrgarten locken sollte. Wer zu anderen Zeiten sich im originellen Mini-Museum einmal umschauen möchte, setzt sich mit Christina Ziegler unter der Rufnummer (05043) 998 989 in Verbindung. Foto: al

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