LAUENAU (al). Der jetzt siebte "Deistertag" hat erneut die Erwartungen der meisten Veranstalter übertroffen. Den ganzen Tag über tummelten sich im Bereich der Samtgemeinde Rodenberg an den drei Veranstaltungsorten Rodenberg, Lauenau und Feggendorf die Besucher. Die sieben nur an diesem Tag eingesetzten Busse transportierten rund 500 Fahrgäste.
Allerdings ließen sich etliche Passagiere von Ort zu Ort kutschieren. Manche stiegen schon am Nienstedter Pass zur Wanderung aus. Andere nutzten die erstmalig angebotenen Ortsführungen in Lauenau.
Bei vier Touren wollten sich hundert vorwiegend auswärtige Begleiter die Informationen durch die Gästeführer nicht entgehen lassen. Ein ähnliches Bild auch im örtlichen "Felsenkeller": Die Braumeister mussten allerhand über ihre handwerkliche Kunst erzählen. Und selbst im Amts- und Fleckenmuseum sowie in den beiden örtlichen Erinnerungsstätten an den verstorbenen Bildhauer Josef Hauke, die St. Markus-Kirche und eine Dauerausstellung im Gewerbepark, fanden sich Gäste ein.
In Feggendorf stellte Elke Leiser ihre Bilder aus allen Deister-Jahreszeiten aus. Einmal mehr war der "Feggendorfer Stolln" Anlaufpunkt für spannende Erlebnisse. Immer wieder wollten Besucher sich tief in den Berg führen lassen. In entgegengesetzte Richtung ging es an "Kriegers Rast" bei Rodenberg: 27 Meter hoch fuhr die Plattform.
Bis zum frühen Nachmittag hatte Helmut Dorsch schon über 40 Personen bis weit über die Baumwipfel transportiert. "Erklären musste ich da nicht viel", freute er sich über das Interesse, "die Leute guckten nur und waren begeistert von der Aussicht". Höhenängstliche machten sich lieber mit Förster und Apotheker zu Kräutern auf den Weg.
Gleich nebenan hatte das "Waldrestaurant" des Rodenberger Männerkochclubs geöffnet. Und auch Sven Pasucha und sein Helfer mussten sich über mangelnde Nachfragen nicht beklagen.
An ihren Holzbearbeitungsmaschinen knickten ganze Stämme als wären es Streichhölzer. Wer es mehr mit der lokalen Historie hielt, war in der Rodenberger Burgwallanlage bestens aufgehoben.
Die alten Befestigungsanlagen sowie die ständigen Exponate im Heimatmuseum hatten allerdings tüchtig Konkurrenz bekommen: Ein altes Hochrad stand im Keller des Ständehauses: Helmut Stille wusste anhand des Vehikels allerhand zu erzählen. Dass der Shuttle-Bus besonders in Rodenberg mangels nicht vorgehaltener Wendefläche auf erhebliche Schwierigkeiten stieß und deshalb den Haltepunkt nicht mehr anfuhr, blieb der einzige Missklang des Tages.
Andere genutzte Verkehrsmittel hatten dagegen weniger Probleme: Parkplätze standen überall ausreichend zur Verfügung. Und etliche Ausflügler nutzten ihr Fahrrad, um schnell von einem zum nächsten Veranstaltungsort zu gelangen. Viel gemächlicher aber war ein von zwei Kaltblütern gezogenes Pferdefuhrwerk mit wechselnden Kutscheninsassen unterwegs.
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