1. Malerische Rapsfelder in leuchtendem Gelb

    Künstler Hugh Mbayiwa aus Simbabwe hat die IGS Schaumburg besucht / Workshops für Schüler

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    STADTHAGEN (tr). Es ist Frühling, das Schaumburger Land erstrahlt in vielen Farben. Dabei dominiert besonders eine: Das leuchtende Gelb der vielen Rapsfelder, die momentan in voller Blüte stehen. Ein beliebtes Motiv für Fotos, die ohne Weiteres als Postkarten durchgehen würden. Ein Anblick, der auch bei Hugh Mbayiwa einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Der Maler stammt aus Simbabwe, in der südlichen Hälfte Afrikas zwischen Sambia und Südafrika gelegen. In der vergangenen Woche hat er die IGS Schaumburg besucht, Workshops gegeben und einen Teil seiner Werke ausgestellt. Rapsfelder, die der Künstler einfach "yellow fields" nennt, kennt er aus seiner Heimat nicht.

    Für Hugh – er stellt sich mit seinem Vornamen vor, "mein Nachname ist für viele hier schwer auszusprechen" – sind die Rapsfelder in ihren Gelbtönen eine ideale Inspirationsquelle. Kräftige Farben sind eine Eigenschaft, die seine Bilder auszeichnet.

    Zudem fallen die breiten, dynamisch und relativ simpel erscheinenden Pinselstriche auf.

    Diese setzen sich zu beeindruckenden Gesamtwerken zusammen. Die Technik findet sich auch in einigen Gemälden seines Idols wieder, dem niederländischen Maler Vincent van Gogh. Doch auch in Simbabwe findet Hugh immer wieder neue Motive. Eine Szene auf einem belebten Marktplatz, Leute am Strand, Landschaftsmotive – "ich male was ich sehe, das tägliche Leben in meiner Heimat", sagt der 40-Jährige.

    Die Verbindung zwischen ihm und der IGS Schaumburg ist eine Geschichte für sich. "Seit Bestehen der IGS pflegen wir eine Patenschaft mit der Rio Tinto Secondary School in Mhodoro", erklärt Schulleiterin Astrid Budwach. "Jedes Jahr sammeln wir mit verschiedenen Aktionen Geld, um Kindern, deren Eltern die Schulgebühren dort nicht bezahlen können, den Schulbesuch zu ermöglichen. Hugh war eines der ersten von ihnen."

    Die Malerei für sich entdeckt hat Hugh durch einen seiner älteren Bruder Raymond. "Er war immer besser als ich und hatte immer alle Mädchen um sich herum", sagt er lachend, "mein Bruder ist immer ein Vorbild für mich gewesen."

    Längst hat Hugh ihn aber überflügelt, seine Werke hingen in der Nationalgalerie Simbabwes und verkaufen sich heute vor allem im südafrikanischen Durban. Mit dem Geld unterstützt er seine Geschwister.

    In den Workshops an der IGS brachte Hugh erst den Lehrkräften und dann den Schülern die Malerei näher. "Das war eine große Sache, die Kinder waren begeistert", sagt der Simbabwer, "sie haben viele Fragen gestellt. Leider hatten wir nicht genug Zeit, um alles zu erfahren." Neben der Kunst stand aber auch Aufklärung auf dem Programm.

    Denn etwa 15 Prozent der Bevölkerung Simbabwes sind an AIDS erkrankt, Hugh selbst verlor eine seiner Schwestern an die Krankheit.

    Inflation und eine quasi-diktatorische Regierung unter Robert Mugabe stellen das Land vor soziale und wirtschaftliche Probleme. So ist es ein Privileg, dass Hugh überhaupt auf große Europareise gehen kann, die ihn auch noch nach Münster, Saarbrücken, Holland und Italien führt.

    Foto: tr

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