RINTELN (km). Etwa 20 Osterfeuer brannten am vergangenen Samstag (und Sonntag) in Rinteln und den Ortsteilen ab. Bei angenehmen Frühlingswetter versammelten sich etliche Hundertschaften von Besuchern an den verschiedenen Orten, um - bei Bratwurst und Bier - nach altem Brauch den Winter zu vertreiben.
"Gezündelt" wurde unter anderem in Hohenrode, Todenmann, Exten, Krankenhagen, in Wennenkamp, am Helenensee, in Goldbeck, Strücken, Westendorf, in Uchtdorf oder in Steinbergen. Besonders gute Kritiken gab es einmal mehr für die Veranstaltung der Ackerbürger auf dem Gut Dankersen, zu der sich über 100 Besucher eingefunden hatten. Das letzte Osterfeuer wurde am Sonntagabend im Exterfeld abgefackelt: Zum achten Mal hatte die Nikolai-Kirchengemeinde dazu eingeladen. Während aus dem rekordverdächtig großen Scheiterhaufen gewaltige Rauchwolken in Richtung Innenstadt waberten, amüsierten sich die Kinder an einem eigenen kleinen Feuer mit Stockbrot. Für die gesamte Organisation waren diesmal "Luthers Fünf" zuständig.
Besonders erfreulich: Bei allen Veranstaltungen soll es dem Vernehmen nach anständig zugegangen sein. Polizei und Feuerwehr zumindest mussten offenbar nicht ein einziges Mal einschreiten.
Was viele Gäste rund um die Scheiterhaufen vermutlich nicht wussten: "Eostar" war ursprünglich eine von den alten Sachsen und Angelsachsen verehrte Frühlingsgöttin. Bei den Osterfeuern glaubte man einst, dass der Schein der Flamme eine reinigende Wirkung habe - und die keimende Saat vor bösen Geistern schütze. Und so galt der Brauch auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte. Foto: km