Hellwach, bissig in den Zweikämpfen sowie entschlossen aber auch spielerisch ansprechend im Vorwärtsgang, was immer 96-Trainer Tayfun Korkut im Kurztrainingslager angestellt hat, es führte im Heimspiel gegen den HSV zu einem überzeugenden Resultat. Manch ein Zuschauer mag sich in Erinnerung an die zuvor mäßigen Partien verwundert die Augen gerieben haben. Im Vergleich zum zögerlichen und mutlosen Auftritt gegen Braunschweig waren die 96er in der Partie gegen Hamburg kaum wiederzuerkennen. Manuel Schmiedebach und Leon Andreasen beherrschten das defensive Mittelfeld, nahmen Rafael van der Vaart vollständig aus der Partie. Zum Dreh- und Angelpunkt des 96-Spiels schwang sich Kapitän Lars Stindl auf. Korkut überraschte mit einer Variation der taktischen Grundausrichtung. Stindl rückte ins zentrale offensive Mittelfeld direkt hinter die einzige Spitze Didier Ya Konan. Die Hamburger Defensive bekam den beweglichen Stindl überhaupt nicht zu fassen. Der Kapitän erzielte nach Flanke von Edgar Prib früh per Kopf das 1:0. 96 dominierte die Partie klar, ließ sich auch vom den Spielverlauf auf den Kopf stellenden Ausgleich der Hamburger nicht aus der Bahn werfen. Die quirligen Ya Konan und auch Leonardo Bittencourt stellten die Hamburger vor große Probleme. Der spät als zweite Sturmspitze eingewechselte Ex-Hamburger Artjoms Rudnevs bereitete mit großer Entschlossenheit den 2:1-Siegtreffer durch Didier Ya Konan vor.
Eintracht Frankfurt wird den Hannoveranern am Donnerstag im eigenen Stadion mehr Gegenwehr entgegenbringen als die Hamburger. Gegen so engagierte und entschlossene 96er wie am Sonnabend dürfte aber auch Frankfurt in Probleme kommen. Die Gastgeber habe drei Punkte Vorsprung auf Hannover. Zuletzt unterlag die Mannschaft mit 0:2 gegen Schalke. Auf eigenem Platz fand die Elf von Trainer Armin Veh in der Rückrunde zu alter Stärke zurück. 96 steht vor einer schwierigen Aufgabe. Der Auftritt gegen Hamburg sollte jedoch viel Rückenwind geben.Foto: bb