OHNDORF (jl). Schüler verschiedener Jahrgänge gehen in eine Klasse, die Älteren helfen den Jüngeren, Frechheit wird mit dem Rohrstock bestraft und nach der achten Klasse beginnt für die meisten der Ernst des Lebens – Als die heute um die 75 Jahre alten ehemaligen Ohndorfer Schüler noch zur Schule gingen, war zwar einiges anders, aber der Spaß kam dennoch nicht zu kurz.
Bei einem Klassentreffen, 60 Jahre nach dem Abschluss, erinnerten sich 18 Ehemalige an ihre Paukenzeit – und an all die "ollen Kamellen".
1946, als erste Nachkriegsgeneration, wurden sie in der "Alten Schule", dem heutigen Dorfgemeinschaftshaus, eingeschult. Zunächst gab es nur einen Klassenraum, erst später kam ein zweiter hinzu.
Ein Trio erzählte, wie es einmal zu einer geplanten Wanderung, die der Lehrer wegen Unartigkeit einiger Schüler kurzfristig abgesagt hatte, morgens alleine aufbrach und letztendlich betteln musste, weil es irgendwann so hungrig war.
"Den Alleingang haben wir aber nächsten Tag mit dem Rohrstock zu spüren bekommen", lachte Detlef Godon, der gemeinsam mit Anna Homeier dem 400-Seelen-Dorf bis heute treu geblieben ist.
Die beiden halten den Kontakt der ehemaligen Klassen aufrecht. Seit dem ersten Klassentreffen 1994 trommeln sie regelmäßig ihre Kameraden von damals aus ganz Deutschland, von Hamburg im Norden über das Siegerland in Südwestfalen bis zum Schwarzwald im Süden, zusammen.
Nach einer Planwagenfahrt zum Steinhuder Meer mit Kaffee und Kuchen an Bord, die Dieter Wille mit einem seiner nostalgischen Trecker organisiert hatte, kehrten die Ausflügler im Gasthaus Zur Bradtmühle ein. Beim gemeinsamen Essen klönte und lachte man bis spät in den Abend hinein. Foto: jl