OBERNKIRCHEN (tr). Der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange hat das Ardagh-Glaswerk in Obernkirchen besucht. Auf dem Plan standen ein Rundgang durch den Betrieb sowie eine anschließende Gesprächsrunde mit Vertretern aus Werksleitung und Politik. Dabei wurden vor allem Energiekosten und die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) diskutiert. "Wir müssen die Glasindustrie weiter von der EEG-Umlage ausnehmen", sagte der für Industriepolitik zuständige Lange in diesem Zusammenhang. "Die Erhöhung muss zumindest erträglich bleiben. Wir brauchen eine nachhaltige Entwicklung, aber ohne Wettbewerbsverzerrung."
Der Strombedarf des Ardagh-Werks ist enorm: Jährlich werden dort über 60 Gigawatt Leistung aufgewendet, um etwa 710 Millionen Glasbehälter aller Art zu produzieren. Zum Vergleich: Ein typisches Kernkraftwerk leistet ungefähr ein Gigawatt. "So wie der momentan diskutierte Vorschlag zum neuen Gesetz ist, kämen auf uns dreimal höhere Kosten zu", sagte Werksleiter Andreas Kehne. Aktuell profitiere das Unternehmen noch von der "Ermäßigung" für besonders energieintensive Betriebe, Über die EEG-Reform soll am 8. April abgestimmt werden. "Bis dahin gibt es noch einiges zu besprechen", so Lange.Für das Obernkirchener Werk hatte der 58-Jährige viel Lob übrig. "Wettbewerbsfähig ist man durch Innovation, gute Ausbildung und ein Miteinander von Führung und Belegschaft", sagte der sichtlich beeindruckte Lange, "das läuft hier klasse. Ein vorbildliches Modell."