MESSENKAMP (al). In der Samtgemeinde Rodenberg hat es eine Premiere gegeben. Kämmerer Sven Janisch legte dem Rat von Messenkamp die erste Eröffnungsbilanz vor. Die weiteren Gemeinden sowie die Samtgemeinde selbst folgen in Kürze.
Hinter dem Rathausmitarbeiter liegt eine Fleißarbeit. Vor drei Jahren war aufgrund einer landesgesetzlichen Regelung das kommunale Haushaltsrecht umgestellt worden. Das neue "doppische System" ähnelt der Buchführung von Privatunternehmen. Dafür war das jeweilige Vermögen einer Gemeinde zu ermitteln. Neben Schulden und Rücklagen umfasste dies auch Immobilien, Ländereien, Straßen und allerlei Einrichtungen.
"Die Gemeinde steht sehr gut da", betonte Janisch bei einem Blick auf die Bilanzsumme von knapp 2,06 Millionen Euro. Das Eigenkapital belaufe sich auf 1,5 Millionen Euro oder 75 Prozent: Diese "sehr, sehr ordentliche Zahl" stehe ganz im Widerspruch zu den meisten anderen vergleichbaren Gemeinden. Einen Grund sieht Janisch am geringen Anteil von Gebäuden im Vergleich zum Bodenbesitz: "Wer viel Straßenvermögen hat und wenig Gebäude ist besser dran als umgekehrt." Gebäude seien jeweils abzuschreiben und belasten die Etats entsprechend.
Aus der Bilanz gehen interessante Zahlen hervor. Messenkamp besitzt 46.200 Quadratmeter Ackerland, 52.636 Quadratmeter Wasserfläche einschließlich Bächen, 18.600 Quadratmeter Gräben, 24.717 Quadratmeter Grünland und 42.161 Quadratmeter Wald. 115 Straßenlampen seien in beiden Orten zu finden. Der Buchwert für das Altenhäger Dorfgemeinschaftshaus betrage 87.500 Euro und "damit immer lohnend, auch Geld in den Erhalt zu stecken". Die Messenkämper Immobilie taucht im Zahlenwerk nicht auf: Sie befand sich 2011 noch im Besitz der Samtgemeinde.
In der Vorlage an den Rat begründet der Kämmerer auch, warum die Erstellung der ersten Bilanz für alle Gemeinden so lange Zeit in Anspruch genommen habe: Die Erfassung und Bewertung des Vermögens sei langwierig gewesen, weil es keine Vermögensübersichten gegeben habe. Es sei sogar die Fachberatung eines hannoverschen Wirtschaftsprüfers hinzugezogen worden. Das habe "jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse erbracht". Foto: al