1. Klare Sicht auf dunkle Seiten

    Lindhorster Schüler lernen beim Mitmach-Parcours die Gefahren von Alkohol und Nikotin kennen

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    "Das schreckt ganz schön ab", war von einem Mädchen aus der 7 A zu hören, während sie Eindrücke und Zahlen rund um das Rauchen auf sich wirken ließ. Im Raum nebenan testeten ihre Mitschüler mit einer Rauschbrille, wie sich ein Blutalkoholgehalt von etwa 1,3 Promille auf den Körper auswirkt: Verschwommene Sicht, Schwindelgefühl, verlangsamte Wahrnehmung und fehlendes Gleichgewicht, was es fast unmöglich macht, zwischen Pylonen hindurch oder gar auf einer geraden Linie zu laufen. Für die Schüler kaum zu glauben, dass sich Betrunkene in diesem Zustand noch auf das Fahrrad oder hinter das Steuer eines Autos trauen. Alle vier Klassen des siebten Jahrgangs haben in der vergangenen Woche den aus fünf Stationen zusammengesetzten Parcours in Teams absolviert. Statt des erhobenen Zeigefingers sollen hier Wissen dabei helfen, die Jugendlichen mit Wissen für die Versuchungen aus ihrem Umfeld zu rüsten. Frühzeitig über die Risiken von Alkohol und Tabak aufzuklären ist das Ziel, was die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit ihrem Sucht- und Präventionsangebot verfolgt. Zuständig für dessen Durchführung ist Fachstelle für Suchtprävention der Diakonie, die sich seit Jahren auch über das bekannte "HaLt"-Programm im gesamten Landkreis gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen einsetzt. Auf Initiative von Birgit Schukowski, Schulsozialarbeiterin der Magister-Nothold-Oberschule, war das Projekt nach Lindhorst gekommen. Es ist für Schüler ab der siebten Klasse ausgelegt. Genau die richtige Altersgruppe, berichtet Schukowski. Hier würden Alkohol und Nikotin langsam zum Thema unter den Teenagern, einige hätten bereits Erfahrungen damit gesammelt. In der achten Klasse sei es oftmals schon zu spät, um den Umgang mit den legalen Drogen vorab noch zu beeinflussen. Bei der Umsetzung bekam Dominika Lachowicz von der Diakonie Unterstützung von Lehrern und pädagogischen Fachkräften, die die Betreuung der thematisch unterschiedlichen Stationen als "Moderatoren" übernahmen. Bei Claudia Kittel-Seifert vom Print-Kinder- und Jugendbüro der Kreis-Jugendpflege etwa durften die Schüler ihr Wissen über die Alkoholgehalte von Bier, Wein oder Schnaps überprüfen und lernten beim Falschendrehen wissenswerte Fakten rund um die Wirkung und Jugendschutzbestimmungen.

    Lachowicz analysierte mit den Schülern die Botschaft von Alkohol- und Zigarettenwerbung und sensibilisierte sie für deren Wirkprinzipien.

    An anderer Stelle entwickelten die Teams mittels Symbolkärtchen eigene Geschichten rund um den Konsum von Alkohol und Zigaretten, was deutlich zeigte, dass die Jugendlichen durchaus bereits ein Bewusstsein dafür haben, was Menschen in die Sucht treiben kann und wie tragisch manche Situationen enden können. Schukowski arbeitete mit ihren Zöglingen in einem Schlussgespräch noch einmal die wichtigsten Punkte auf, darunter auch, wie sie Freunden in Notsituationen am besten beistehen können. "Ich hoffe es hat gewirkt", so Schukowski.

    Eine Reihe neuer Erfahrungen konnte jeder mit nach Hause nehmen.

    Schulen, die ebenfalls an dem Mitmach-Parcours interessiert sind, können sich unter 05721/993020 oder lachowicz@diakonie-schaumburg-lippe.de informieren.Foto: nb

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