1. "Gemeinsame Verantwortung für die Innenstadt wahrnehmen"

    Stadthäger Wirtschaftsgespräche zur Innenstadt-Entwicklung / "Vermittlung eines Einkaufserlebnis ist wichtig"

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    STADTHAGEN (bb). Die 22. Stadthäger Wirtschaftsgespräche standen unter der Überschrift "Anforderungen an eine zukunftsfähige Innenstadt". Referent Norbert Hoffmann rief bei der Veranstaltung im Ratskellersaal alle beteiligten Akteure dazu auf, Verantwortung für Zustand und Entwicklung der Innenstadt zu übernehmen: "Fragen sie nicht, wer zuständig ist, sondern packen Sie mit an."

    Bürgermeister Bernd Hellmann verwies in der Einführung auf die hohe Veränderungsdynamik im Einzelhandel sowie sich wandelnde Anforderungen an die Innenstadt. Die Stadt stelle sich dieser Herausforderung, sehe die Fortentwicklung als Daueraufgabe. So würden etwa mit den Zuschüssen für Sanierungsmaßnahmen, dem Erwerb von Grundstücken im Bereich "Krumme Straße" durch die Stadt oder der Aufwertung der Wall-Anlagen Impulse gesetzt. Beim Trend zur Nachfrage nach zentrumsnahem Wohnraum gewinne das Thema "Wohnen in der Innenstadt" an Bedeutung.

    Norbert Hoffmann, Geschäftsführer der e5.Marketing GmbH, eines Unternehmens zur Beratung von Unternehmen und Kommunen, schilderte in seinem Gastreferat Funktionen der Innenstadt sowie Trends und Entwicklungen. Dabei verwies er auf einen einsetzenden Wandel, der nach dem Bedeutungsverlust von Innenstädten in den 90er Jahren zu einer Wiederbelebung führe. Als Wohnraum aber auch als Einzelhandels-Standort sei das Zentrum wieder zunehmend gefragt. Die Innenstadt werde auch wieder für den Verkehrsfluss geöffnet, dazu kehre der Gedanke der ästhetischen Gestaltung des Stadtbildes zurück.

    Auch im Zeitalter des Online-Handels bleibe der stationäre Handel von Bedeutung, etwa als Ort, an dem der Kunde die Ware anfassen könne, an dem sich Markenbindung aufbaue. So würde die Funktion des Ladengeschäftes als Ausstellungsraum an Bedeutung gewinnen, in dem sich der Kunde über die Ware informiere.

    Die Vermittlung eines Einkaufserlebnisses, die Schaffung einer angenehmen Atmosphäre sei so sehr wichtig. Service-Orientierung in Öffnungszeiten, Lieferung, dem Anbieten durchdachter Gesamtlösungen, der Verbindung von stationären und Online-Elementen würden Möglichkeiten für die Einzelhändler eröffnen, sich zu behaupten. Hoffmann rief dazu auf, Neues zu wagen, etwa in Richtung von "Kombi-Geschäften" zu denken, die verschiedene Warensegmente vereinen. Mit der Gestaltung ihres Geschäftes und des Umfeldes würden die Einzelhändler zum Gesamtbild der Innenstadt beitragen. Grundsätzlich sei die Bereitschaft aller Akteure zur Übernahme von Verantwortung entscheidend, um eine Innenstadt voranzubringen und etwa die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Darüber hinaus gelte es, ein umfassendes Konzept ausdauernd zu verfolgen.

    In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum kam auch die Verkehrsführung zur Sprache. Eine Lösung ohne Aufhebung der Einbahnstraßen-Regelung in der "Krummen Straße" führe nicht weiter, lautete ein Einwurf.

    Bürgermeister Hellmann verwies auf die historische Bebauung in der Altstadt, enge Straßen würden die Möglichkeiten begrenzen. Verbesserungen seien nur in Form von Kompromissen möglich.

    Martin Heinzmann von der Hagemeyer GmbH, hielt fest, dass sich die Umorientierung am Standort Stadthagen vom "Kaufhaus zum Modehaus" bewährt habe. Das Unternehmen werde keinen Online-Shop aufbauen, der Internet-Auftritt spiele jedoch für den Bereich Service und Information eine wichtige Rolle. Heinzmann sprach der Stadtverwaltung für ihre Bemühungen zur Unterstützung des Einzelhandels ein Lob aus: "Wie es in Stadthagen klappt, das hätte ich auch gern am Standort in Minden".

    Foto: bb

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