RODENBERG (pd). Das Schaumburger Wochenblatt hat vor geraumer Zeit über eine Spende des Rodenberger Gewerbevereins (GVR) an die Krippe im Baugebiet Leimkaute berichtet. Von den 250 Euro, die der Verein für die neue Einrichtung zur Verfügung gestellt hat, wurde jetzt eine Werkbank angeschafft. Bei der Übergabe war neben den zwei GVR-Vertretern auch Werner Neumann vom Spielwaren-Fachgeschäft "Holzwiese" in Rodenberg anwesend. Der Fachmann hat ein letztes Mal Maß genommen, um die Werkbank auf Krippenkind-Höhe anzupassen.
Die Bedeutung einer Werkbank für die ganz Kleinen erläuterte die Leiterin der Krippe, Gaby Mecke-Zingel. "Kinder haben ein außerordentliches Interessen an allen Tätigkeiten, die Erwachsene in ihrem Umfeld ausüben. Wenn wir in der Krippe einen Sitzwürfel zusammenbauen, stehen sofort fünf Kinder daneben und wollen mitmachen. Dann bekommen sie von uns den Inbusschlüssel und dürfen helfen. Auch den Akkuschrauber können sie schon mit halten". Zwar würde es dann etwa drei Stunden länger dauern, bis der Stuhl fertig ist, aber das wäre ja nicht weiter tragisch. "Wichtig ist, dass die Kinder in ihrem Interesse nicht blockiert, sondern von uns ernst genommen werden", erklärt die Erzieherin. Die Hirnforschung wisse heute, dass Menschen am effektivsten lernen, wenn die Aktivitäten mit eigenem Antrieb und Interesse gestaltet werden. "Kleine Kinder lernen bei diesen Tätigkeiten unter anderem die Auge-in-Auge-Koordination, Kraftdosierung und Feinmotorik", wissen die Fachleute. Weil es nicht mehr so viele Stühle zum Zusammenbauen gibt, hat sich die Krippe eine Werkbank mit "echtem" Kinderwerkzeug gewünscht. Dank des Gewerbevereins ist dieser Wunsch nun in Erfüllung gegangen. Die Jungen und Mädchen können ihre Fertigkeiten nun erproben. Eine Erzieherin ist natürlich immer dabei. Wer sich die Einrichtung für Jungen und Mädchen ab einem Lebensjahr anschauen möchte, hat am 26. April Gelegenheit dazu. Dann findet von 10 bis 17 Uhr ein "Tag der offenen Tür" statt. Foto: pd