RINTELN (ste). Vor acht Jahren war es eine spontane Idee aus der Führungsriege der Möllenbecker Ortswehr, Wettkämpfe einmal aus den normalen Richtlinien herauszuholen und in Form eines Contests zu einem Event zu machen. Acht Gruppen waren beim ersten Contest am Start. Daraus ist ein mittlerweile bundesweit bekannter Kuppel-Contest geworden, zu dem die Wehren weite Anfahrten aus Hamburg, Bremen oder aus Neubrandenburg in Kauf nehmen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der Stimmung.
Anders als bei den traditionellen Wettkampfformen im Feuerwehrwesen wird hier mit Musik, Beleuchtung, Wabernebel und jeder Menge Spaß gegeneinander angetreten bis der "Buzzer" glüht. Doch eins ist auch beim Kuppel-Contest absolut gleich mit anderen Wettkämpfen: Es geht um Sekundenbruchteile, Fehlerpunkte und jeder gibt sein absolut Bestes. Dazu stehen hocherfahrene Wertungsrichter auf den Bahnen, die jeden auch noch so kleinen Fehler peinlich genau dokumentieren; genau wie bei den richtigen Feuerwehrwettkämpfen. 72 Teams schafften den Sprung in die Aufnahmeliste für den diesjährigen Contest, viele weitere mussten auf die kommenden Jahre vertröstet werden und wurden in eine Warteliste aufgenommen. Jedes Jahr gibt es weit mehr Anmeldungen als Plätze. Und wer meint, das Kuppeln der Saugleitungen auf Zeit hätte nichts mit ernsthafter Feuerwehrarbeit zu tun, der irrt. Auch beim Echteinsatz geht es häufig um Sekunden und vor allem um die Zuverlässigkeit der verlegten Leitungen. Jeder Zeitverzug kann Menschenleben und Sachwerte gefährden. Und so legten sich die Teilnehmer mächtig ins Zeug, um ihren hohen Ausbildungsstand beim Contest zu verdeutlichen. Die geniale Verbindung mit Lichteffekten, Musik und Spaß ist den Organisatoren der Möllenbecker Feuerwehr zu verdanken. Fast könnte man denken, im Brückentorsaal würde eine Discotruppe die Tanzfläche füllen wollen, doch es fällt auf, dass die Gäste weitgehend gleich und uniformiert gekleidet sind und statt zu tanzen werden Schläuche auf Zeit gekuppelt. Angetreten wird in zwei unterschiedlichen Kategorien. Die einen kuppeln nach den CTIF-Regeln, die nächsten im Schnellangriff. Und am Ende konnte man feststellen, dass einige Wehren quasi schon einen Dauerplatz auf dem Treppchen gebucht haben. Die Gruppe aus Recke-Steinbeck holte sich mit 21,5 Sekunden den ersten Platz vor Lich Niederbessingen und Klein Reeken. Recke-Steinbeck hatte auch die Bahn-Bestzeit mit 20,1 Sekunden im Wettbewerb. Beste Rintelner Mannschaftwurde Möllenbeck A1. Im Schnellangriff holte sich Schoholtensen/Altenhagen den ersten Platz mit einer Fabelzeit von 13,7 Sekunden (Bahnbestzeit) vor Amelith und Woltersdorf. Hier wurde Krankenhagen auf Platz 26 beste Rintelner Mannschaft. Für das nächste Jahr und den neunten Kuppel-Contest steht der Termin bereits. Am 7. März wird es wieder heißen: "Attention - Go!"
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