LAUENAU (em). Sophias Arbeitstag an einer Vorschule in Tansania beginnt um 9 Uhr morgens. Die 30 Kinder der Eloni School in Arusha im Norden des Landes stellen sich vor Unterrichtsbeginn im Schulhof auf, singen die Nationalhymne und sprechen ein Gebet. Dann beginnt Sophia Brose mit dem Englischunterricht in einer der beiden Klassen. Sie ist 20 Jahre alt, stammt aus Lauenau und studiert Grundschullehramt. Im September verbrachte sie vier Wochen in dem ostafrikanischen Land, um als Freiwillige das Vorschulsystem Tansanias kennenzulernen. Nach Tansania wollte sie, nachdem ihre Eltern von früheren Besuchen des Landes oft berichtet hatten.
Wie sieht der Alltag in einer Vorschule in Tansania aus? Die 16 Jungen und Mädchen in Sophias Klasse sind vier Jahre alt und erhalten drei Stunden täglich Englisch-, Mathe- und Malunterricht. Sie unterstützte die beiden tansanischen Lehrerinnen der Schule nach Kräften. "Am schönsten war es, die Fortschritte der Kinder mitzuerleben", erzählt Sophia. "Häufig durfte ich die Klasse allein unterrichten." Farben, Zahlen und Kleidungsstücke haben die Kinder auf Englisch gelernt. Auch das Schreiben von Zahlen und Buchstaben steht bereits für die Vierjährigen auf dem Lehrplan.
Nach drei Stunden ist der Vorschulunterricht zu Ende, dann geht es raus zum Spielen. Die ersten Kinder werden von ihren Eltern abgeholt. Für die beiden Lehrerinnen beginnt nun die nächste Tagesaufgabe. Sie gehen in die Küche, bereiten das Mittagessen vor und kümmern sich nebenbei um den Hühnerstall der Vorschule. Nach 12 Uhr half Sophia daher beim Gemüseputzen und Kochen. Meist gab es Ugali, den für Ostafrika typischen Brei aus Maismehl, mit Spinat und anderen Gemüsesorten, manchmal auch Fisch. Einigen Kindern hat sie nach dem Kochen beim Essen geholfen und dabei manche Wörter in der Muttersprache der tansanischen Kinder gelernt. Sätze wie "Bist du satt?" oder "Hör auf!" hat sie täglich auf Suaheli verwendet.
Die meisten Kinder haben sich nach dem Mittagessen hingelegt, bevor sie um 15 Uhr abgeholt wurden. Manchmal blieb noch ein wenig Zeit für gemeinsame Spiele, bevor auch Sophias Arbeitstag zu Ende ging. Den Rest des Tages verbrachte Sophia mit anderen Freiwilligen von Ausland.org, die mit ihr in der Gemeinschaftsunterkunft lebten. Sie hat viel mit den Niederländern, Dänen, Spaniern und Belgiern unternommen. Weitere Informationen sind im Internet unter www.VoluNation.com erhältlich. Foto: privat