Klaus Meyer vom Vorstand des Kultur-Fördervereins Schaumburger Bergbau, der Verein ist Träger des Museums, brachte die Idee zur Ausstellung von einer Tagung des auf die heimische Region bezogenen Arbeitskreises Bergbau mit. Meyer stimmte sich mit seinen Vorstandskollegen ab und machte sich mit etlichen Helfern an die Arbeit. Das Ergebnis der rund sechsmonatigen Vorbereitungszeit ist nun im Museum zu bestaunen. Geboten wird anhand zahlreicher Exponate eine Zeitreise durch die Geschichte der Erdöl- und Erdgasgewinnung in Niedersachsen. Im Bereich Schaumburg wurde lediglich zwischen 1950 und 1960 beim Kohleabbau als Nebenprodukt gewonnenes Methangas wirtschaftlich genutzt. Nahe Apelern und Niedernwöhren wurden vor einiger Zeit Erdgasvorkommen festgestellt. Die Ausbeutung ist gegenwärtig jedoch unwirtschaftlich, weiß Meyer zu berichten.
Die mit starker Unterstützung durch das Deutsche Erdölmuseum in Wietze gestaltete Ausstellung zeigt eine Fülle von Exponaten. Die meisten davon wurden den Lindhorster Hobby-Historikern von den Wietzer Fachleuten zur Verfügung gestellt. 1858/59 brachte der Geologe Konrad Hunäus eine der weltweit ersten ölfündigen Bohrungen nieder. Damit begann die industrielle Erdölförderung in Wietze, die über 2000 Bohrungen und ab 1918 auch ein Erdölbergwerk entstehen ließen. Das damals von dem Geologen genutzte Bohrgerät ist als Modell in der Lindhorster Ausstellung zu betrachten. Weitere Modelle historischen Bohrgeräts sind ebenso zu besichtigen wie verschiedene Bohrkronen, das Modell einer Raffinerie sowie Miniatur-Seismikfahrzeuge. Diese kamen bei der Ermittlung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten zum Einsatz. Mithilfe von Schautafeln wird erläutert, wie im Lauf von Jahrmillionen Erdöl und Erdgas entstanden. Zeichenblätter, Informationstafeln und vieles mehr ergänzen die umfangreich und interessant gestaltete Ausstellung. Auch der Nachbau eines Förderturms ist zu betrachten. Der Modellbau des in Wirklichkeit 58 Meter hohen Förderturms erfolgte bereits 1957 in einer Ausbildungswerkstatt. Fünf junge Lehrlinge waren damals daran beteiligt. Zwei von ihnen haben ihren Besuch der Ausstellung in Lindhorst bereits angekündigt. Die Sonderschau ist mittwochs bis sonntags in der Zeit von neun bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Fragen zur Ausstellung beantwortet Klaus Meyer unter 05725/6952. Foto: bt