1. Kritik an "Gerede über Lauenau"

    SPD-Ortsverein bestätigt Vorstand / Jürges Japes findet deutliche Worte zur Edathy-Affäre

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    LAUENAU (al). Die Spitze der Lauenauer SPD bleibt unverändert. Jürgen Japes und Christiane Kowalkowski leiten die Geschicke des Ortsvereins. Frank Berger (Kasse) und Doris Rebe (Protokoll) üben weitere Funktionen aus. Zu Veränderungen kam es bei den Beisitzern. Neben der Wiederwahl von Hans-Georg Dittich, Andreas Falius, Biagio Giraldo und Irene Heidrich sind neu Klaus Winkler und Sabine Titze-Dölz hinzugekommen.

    Japes erinnerte an zahlreiche Veranstaltungen, darunter das Ferienprogramm, das in wenigen Monaten zum 40. Mal organisiert werde: "Wir bieten weiterhin ein Angebot für Familien, die sich einen ‚großen Urlaub‘ nicht leisten können." Auch wenn das "Ferienprogramm" bei der Bewerbung um den "Dröscher-Preis" der Bundespartei nicht prämiert worden sei, habe die Nominierung und die Präsenz auf dem Bundesparteitag "viele Kontakte" ermöglicht.

    Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr werde es einen weiteren Garagenflohmarkt geben. Der Vorsitzende dankte Sabine Titze-Dölz, die mit Jugendlichen die Skateranlage farblich verschönert hatte. "Auch für 2014 haben wir viele Ideen", kündigte Japes an und bat um helfende Hände: "Dann können wir so viel auf die Beine stellen wie im letzten Jahr."

    Kritisch setzte sich der Vorsitzende mit dem "Gerede in Lauenau über Kreisel, Blumenbeete und Vorfahrtregelungen" auseinander: "Wenn diese Leute keine anderen Probleme haben, dann geht es unserer Kommune ja wohl gut." Er sei stolz auf die geleistete kommunale Arbeit.

    Deutliche Worte formulierte er zur Edathy-Affäre und beklagte dessen Vorverurteilung in der Öffentlichkeit. Edathy habe als Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses Unglaubliches für den Staat geleistet. Nun werde er in der Öffentlichkeit auf einen "virtuellen Scheiterhaufen" gestellt und "öffentlich hingerichtet". Dabei gebe es noch nicht einmal eine Anklageschrift: Die Justiz habe über Recht und Unrecht zu entscheiden.

    Der ebenfalls anwesende Landtagsabgeordnete und Unterbezirksvorsitzende Karsten Becker stimmte Japes dem Grunde nach zu. Edathy habe "eine hervorragende politische Arbeit geleistet"; die Unschuldsvermutung müsse ein wichtiger Aspekt bleiben. Doch die Angelegenheit sei nun einmal sehr facettenreich – auch hinsichtlich der von skrupellosen Geschäftemachern ausgenutzten Kinder. Die SPD habe "einen hohen moralischen Anspruch an die Menschenwürde". Deshalb sei in politischer Kandidat nicht vorstellbar, der "sich solche Filme besorgt".

    Mit einem Antrag aus Lauenau muss sich auch der nächste Landesparteitag beschäftigen. Der Ortsvereinsvorstand übt darin Kritik an der soeben erfolgten Diätenerhöhung im Deutschen Bundestag: Die Entscheidung stehe "im krassen Gegensatz zur durchschnittlichen Lohn- und Rentenentwicklung" und werde als "verantwortungslose Selbstbedienung" angesehen. Er habe zwar "wenig Hoffnung, dass das durchgeht", gab Japes zu. Doch ein Anlass zum Nachdenken sollten die Bedenken von der Basis schon sein. Foto: al

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