Die Feuerwehr bewege sich nicht in einem Paralleluniversum, in der ihr die Welt zu Füßen liege und alles nach ihrer Pfeife tanze. Auch die Feuerwehren unterlägen Vorschriften, Gesetzen und auch wirtschaftlichen Zwängen.
Das Argument "Gefährdung des Ehrenamtes" müsse wohlüberlegt als letztes Argument in Diskussionen eingeworfen werden und nicht reflexartig: "Sonst verpufft dieser Begriff und macht unsere Arbeit noch viel schwerer!" Kopfzerbrechen bereitet dem Kreisfeuerwehrverband die perspektivisch sinkende Aktivenzahl. Steigend dagegen sind die Zahlen der aktiven Frauen, die mit 521 immerhin ein Siebtel der Aktiven stellen. Als ein Mittel gegen den Mitgliederschwund setzen immer mehr Wehren auf Kinderfeuerwehren, so Kreis-Jugendfeuerwehrwart Fabian Deus. Anfangs belächelt und kritisiert sind es jetzt über 800 Kinder, die in 64 Kinderfeuerwehren ihren Dienst versehen und die Jugendwehren mit Nachwuchs versorgen. Die widerum sind wichtig für den Ersatz bei den Erwachsenen. Rund 90 Nachwuchsfeuerwehrleute wechseln jedes Jahr aus den Jugendwehren in die Aktivenabteilung.
Rund 1.450 Einsätze mussten die Wehren des Kreisfeuerwehrverbandes bewältigen, 29 davon waren Großbrände. Stark gestiegen sind die Fehlalarme. Erstmals wurden im letzten Jahr die "Partner der Feuerwehr" ausgezeichnet, unter ihnen auch das Schaumburger Wochenblatt. Froh zeigte sich Grote darüber, dass die Zusammenarbeit mit der Notfallseelsorge perfekt funktioniert. Auch die drei nebenberuflichen Werkfeuerwehren arbeiten Hand in Hand mit den freiwilligen Feuerwehren zusammen. 36 Ausbilder sorgten dafür, dass die auf Kreisebene angebotenen 24 Lehrgänge durchgeführt werden konnten. 804 Kameradinnen und Kameraden wurden ausgebildet. Probleme bereiten hier Lehrgangsausfälle durch Nichtbelegung von Lehrgangsplätzen. Gut aufgestellt sieht sich die Kreisfeuerwehr in der Öffentlichkeitsarbeit. Über Facebook und "Kreisfeuerwehr Schaumburg aktuell" kann man sich stets informieren.
Die Integrierte Regionalleitstelle Schaumburg-Nienburg wurde im April letzten Jahres eingeweiht: "Es war ein langer und steiniger Weg dahin", so Grote. Jetzt gelte es die Einführung des Digitalfunks verstärkt zu betreiben. Die Tests seien positiv verlaufen. Neu beschafft werden soll auch ein Einsatzleitwagen für rund 500.000 Euro. Grote beendete seinen Bericht mit dem aktuellen Motto des Landesfeuerwehrverbandes: "Deine Feuerwehr - ein gutes Stück Niedersachsen!"
Er konnte im Anschluss die Ehrungen des Kreisfeuerwehrverbandes Schaumburg durchführen. Träger der Ehrenmedaille mit Bandschnalle wurde Jens Thürnau, der als Pionier der Öffentlichkeits- und Pressearbeit in der Kreisfeuerwehr gilt. Die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille ging an Bernd Schönemann als Bürgermeister von Bad Eilsen, der sich als besonders verlässlicher Partner der vier Feuerwehren seiner Gemeinde zeigte.
Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold erhielt Rainer Kuhlmann, der als stellvertretender Kreisbrandmeister und Abschnittsleiter Süd in vielerlei Ebenen der Kreisfeuerwehr aktiv ist. Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber erhielten Dieter Sebode, Hans-Martin Cronjaeger und Claus-Heinrich Bruns. Das Ehrenkreuz in Bronze wurde Harald Bagats, Jürgen Aldag, Wilhelm Bartels, Stephan Konczak und Volker Schramme verliehen.
Uwe Blume berichtete dann aus dem Kreisfeuerwehr-Abschnitt Nord. 70 Unfallmeldungen bei Einsätzen und Übungen wurden im letzten Jahr registriert, ein schwerer Unfall beim Einsatz einer Kettensäge. Den längsten Einsatz der KFB Schaumburg hatte die Truppe an der Elbe beim Hochwasser im Bereich Magdeburg. Blume bescheinigte seinen Kameraden einen "wunderbaren Zusammenhalt" und dankte dafür. Aus dem Abschnitt Süd berichtete Rainer Kuhlmann von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, von der Technischen Einsatzleitung und ihren Mitgliedern, vom Fernmeldezug und der Umweltschutzeinheit, die unter anderem bei einer Demontration in Bad Nenndorf eine Dekontaminationsanlage bereitstellten. In ihren Grußworten zur Versammlung dankten Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz als Hausherr und Landrat Jörg Farr als oberster Dienstherr der Schaumburger Feuerwehren für den unermüdlichen Einsatz der Blauröcke im Kreis und über die Grenzen hinaus. Foto: ste