RINTELN (ste). Bürgermeisterkandidat Thomas Priemer übernimmt die Initiative zur Attraktivitätssteigerung von Rintelner Spielplätzen. Durch den Wegfall des Spielplatzgesetzes und der Spielplatzverordnung in Niedersachsen bedürfe es nicht mehr des zwangsweisen Erhalts der Spielplätze, so Priemer. Wolle man also die Entwicklung von Kindern fördern, gelte es sich mit den konkreten Lebensumständen der Kinder auseinanderzusetzen. Durch die früheren gesetzlichen Bestimmungen sei allerdings das Wissen zur Freiraumnutzung in den Kommunen verlorengegangen. Hier bedürfe es des Fachwissens und der Beteiligung der Kinder und Eltern. Priemer hat sich daher mit der Raumgestalterin Sandra Schauer intensiv über die Möglichkeit der Ausgestaltung unterhalten.
Prinzipiell entspreche kaum noch ein Spielplatz den Wünschen und Begehrlichkeiten der Kinder. Die derzeitige Ausstattung von Kinderspielplätzen ähnele häufig denen in den heimischen Gärten. Auch sind die Kinderspielplätze in aller Regel nicht auf die unterschiedlichen Altersklassen zugeschnitten. Und die hohen Unterhaltungskosten, insbesondere für hoch stehende Geräte, seien immens. Daher sollten einfache, naturnahe, zum freien selbst bestimmten Spiel geeignete Flächen kreiert werden: "Ein ideales Projekt der Bürgerbeteiligung in Rinteln", so Priemer. Um einen guten Start in eine Verbesserung der Kinderspielplätze zu ermöglichen, bietet sich ein Pilotprojekt an einer Spielfläche im Stadtbereich an. Im Zuge einer Bürgerbeteiligung in Rinteln könnten sich Eltern mit ihren Kindern an einem Beratungs- und Entscheidungsprozess beteiligen, den Frau Schauer gern begleiten würde. Hier könnte die Kreativität der Eltern und ihrer Kinder abgefragt werden, regt Priemer an. Priemer bat daher Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, ein Pilotprojekt zu unterstützen.
Unterstützung erhält Priemer dabei von Dr. Gert Armin Neuhäuser von der WGS. In einer Pressemitteilung stellte er dar, dass bei der Neugestaltung von Spielplätzen die Möglichkeiten von Natur-Erlebnis-Räumen als eine besondere Form der naturnahen Gestaltung von Schulhöfen, Kindergärten und Spielplätzen bei der Planung, Bau und Pflege zu berücksichtigen seien. "Gemeinsam mit den Benutzern nach dem sogenannten Dillinger Modell", so Neuhäuser. Um die hohen Standards der so geschaffenen Spielräume gerade in den Ortsteilen zu sichern, sollte die Stadt auch auf das bürgerschaftliche Engagement setzen und etwa Spielplatz-Paten ins Leben rufen, deren Einsatz darin besteht, einmal in der Woche nachzuschauen und die Stadtverwaltung zu informieren, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Durch eine derartige Ablaufoptimierung könnten Missstände in der Regel sehr viel schneller in Ordnung gebracht werden.Foto: ste