LAUENAU (al). Der Abriss hat wochenlang gedauert; der Neubau benötigte nur einen Tag: Soeben ist das künftige Gebäude der Lauenauer Volksbank montiert worden – aus Fertigteilen. Die Aktion führte allerdings zu erheblichen Beeinträchtigungen für Autofahrer und Passanten.
Rund um die Baustelle in der Coppenbrügger Landstraße musste der Bereich weiträumig komplett gesperrt werden. Auch Teile des Edeka-Parkplatzes waren wegen eines mächtigen Autokrans nicht benutzbar, der sich – zentimetergenau an Straßenlampen und Hinweisschildern vorbei – dorthin manövriert hatte. Schwere Tieflader fuhren mit langen Bauteilen vor: etwa 150 Meter Außenwände und weitere 150 Meter Innenwände. Hinzu kamen vorgefertigte Deckenelemente sowie etliche Stahlträger für die beabsichtigte vorkragende Bauweise im Eingangsbereich.
Die ausführende Firma "Meisterstück-Haus" errichtet normalerweise Einfamilienhäuser in der ökologisch bedeutsamen Holztafelbauweise. "Ein komplettes Bankgebäude ist auch für uns nicht gerade alltäglich", erklärte Unternehmenssprecher Peter Brendel. Dennoch sei die Herausforderung gern angenommen worden.
Mit zwei von der Volksbank Hameln/Stadthagen beauftragten Architekten sei die Planung erfolgt. Die Produktion der aus einer Rahmenkonstruktion mit Holzfaserplatten, einer zweifachen Fermacell-Beplankung sowie 18 Zentimeter starker Mineralfaserdämmung bestehenden Fertigteile habe etwa eine Woche betragen. Die Montage des Rohbaus benötigte nur einen Tag. Zwei weitere Tage waren für Dacheindeckung und andere Arbeiten auf der Baustelle vorgesehen, bis die Komplettsperrung wieder aufgehoben werden konnte.
Brendel selbst sah die Ereignisse rund um den Neubau mit Gelassenheit. "Das ist schon alles sehr beengt", räumte er ein, verwies aber zugleich auf schmale Straßen in Neubauvierteln: "Das ist dort für Lieferung und Montage auch nicht einfach."
Den ganzen Tag über verfolgten Passanten die Arbeiten; besonders dann, wenn wieder eine der 3,25 Meter hohen Wände am Haken durch die Luft schwebte. In den kommenden Wochen gibt es bis auf Fassadenarbeiten von außen nicht mehr so viel zu sehen. Dann geht der Innenausbau voran, wobei die Fertigteile auch dafür schon bestens präpariert sind: Alle wichtigen Leitungen und Anschlüsse wurden bereits im Hamelner Werk eingebaut. Foto: al