1. Schlechter Empfang hinterm Berg

    Kleinhegesdorfer sehen Nachteile und Vernachlässigung bei Breitbandversorgung

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    KLEINHEGESDORF (al). Einwohner des Apelerner Ortsteils Kleinhegesdorf haben vor dem Rat der Gemeinde ihrem Unmut Luft verschafft. Sie fühlen sich "vernachlässigt": Die Breitbandversorgung liege "sehr im Argen". "Uns liegen alle Ortsteile am Herzen", erwiderte der stellvertretende Gemeindedirektor Sven Janisch. Er wisse auch, dass schnelles DSL zum wichtigen Standortfaktor geworden sei. Doch bedeute ein höherer Komfort als das Standardangebot auch großen kommunalen Finanzaufwand. Die verbesserte Ausstattung von Apelern und Lyhren habe sich wegen einer vorhandenen Verteilerstelle angeboten. Reinsdorf sei ebenfalls versorgt. Groß Hegesdorf und Kleinhegesdorf seien zumindest über Funk erreichbar. Sollten Soldorf und Kleinhegesdorf speziell ausgestattet werden, müssten "wir massiv Geld in die Hand nehmen". Janisch sah indes "eine kleine Chance" durch die Edeka-Ansiedlung. Der Konzern lege zwei Fernleitungen, um den Datenaustausch absolut sicherzustellen. Eine dieser beiden Leitungen laufe von Riepen kommend westlich an Soldorf und Lyhren vorbei: "Würde sich dort ein Anbieter einmieten, könnten wir die beiden betroffenen Ortsteile ans Netz bringen." Wie sehr die Internetversorgung heute bereits zum Alltag geworden ist, machte ein anwesender Vater nicht nur mit einem beruflichen Beispiel deutlich, indem Firmen zum Teil nur noch elektronische Bewerbungen annehmen würden. Sein Sohn habe Ärger in der Schule bekommen, weil ihm eine kurzfristig per Internet angeforderte Hausarbeit schuldig geblieben sei. Die Einlassung des Jugendlichen, aus technischen Gründen die Nachricht nicht empfangen zu haben, soll die Schule mit dem Hinweis abgetan haben, "die Familie soll dann eben in die Stadt ziehen". Warum die Nachricht den Familien-PC nicht erreichte, wusste der Vater auch: "Bei Nebel versagt der Funkempfang." Dass Schule und Arbeitgeber immer höhere Anforderungen in dieser Hinsicht stellen, war auch SPD-Ratsherr Andreas Kölle bekannt.

    Gemeindedirektor Uwe Heilmann versprach den anwesenden Kleinhegesdorfern, "sehr aufmerksam zu sein, um die letzten weißen Flecke in der Gemeinde wegzubekommen". Auch er glaube an die Chance mit der Edeka-Leitung: "Zum Glück geht die über Soldorf." Eigene kommunale Lösungen würden ansonsten finanziell nicht realisierbar sein. Foto: al

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