1. Die Walküre durchs Dixieland geritten

    Brass Band Berlin spielt im Schloss Bückeburg / Ein beschwingter Nachmittag

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    BÜCKEBURG (wa). Er ist wild, dynamisch und hat Charme: Thomas Hoffman ist eine Mischung aus Heinz Erhard, William Shatner und Mister Bean. Mit zig Pfeifen, Tröten und Glocken behängt sprang der Vollblutmusiker von einem Ende seines großen Xylophons zum anderen. Um ihn herum sein Ensemble – Musiker aus Berliner Orchestern.

    Mit Witz, Charme und Frack plus Clownsnase obendrauf hat die Brass Band Berlin (BBB) am vergangenen Sonntag unter dem Titel "Be a clown" für einen musikalisch-humorvollen Nachmittag im Festsaal des Schlosses Bückeburg gesorgt.

    Der Titel war angesichts des munteren Karnevalstreibens passend gewählt, würde aber aufgrund Hoffmanns Entertainment-Talent auch in jede andere Jahreszeit passen. Gemeinsam mit zehn Bläsern ritt die Brass Band Berlin Richard Wagners Walküre durch Dixieland. 21 Stunden Spielzeit wurden auf sage und schreibe 4 Minuten 30 Sekunden heruntergebrochen und zu einem gelungenen Medley aus verschiedenen Wagner Werken wieder zusammengefügt. Neben dem beliebten Stimmungsmacher, dem Baby-Elefanten-Walk von Henri Mancini, spielte die BBB auch Cole Porters "Be a clown".

    Erster Höhepunkt war, als Hoffmann sich ein kreisrundes Nasenfahrrad aufsetzte und samt Frack hinter einer Schreibmaschine verschwand. Mit Leroy Andersons berühmtes Stück "The Typewriter" erreichte Hoffmann mit gekonnten Slapstick-Einlagen in der Mitte sitzend die volle Aufmerksamkeit des Publikums.

    Als Solisten wirkten unter anderen Tobias Schiller am Saxophon sowie der Däne Alan Mifsud Sommer an der Trompete. Letzterer hatte ein dänisches Volkslied in petto, welches über das Hin und Her zwischen Mann und Frau erzählt. Seichter wurde es mit "The Second Waltz" von Dimitrij Schostakowitsch – Platz zum Tanzen war allerdings nicht im voll besetzten Festsaal. Die Brass Band Berlin hat mit Witz, Charme und Frack einen leicht-schwingenden amüsanten Nachmittag beschert und wird mit Sicherheit in guter Erinnerung bleiben.

    Und wer weiß, vielleicht kommt die Super-Elf nächstes Jahr zum dritten Mal nach Bückeburg? Foto: wa

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